Die goldene Regel
Die goldene Regel, jenes glänzende Juwel in der Krone der Ethik, erstrahlt hell in den Schriften und Lehren zahlreicher Kulturen und Religionen. "Was du nicht willst, dass man dir tu, das füg auch keinem andern zu" - eine einfache Botschaft, doch warum scheinen nur etwa 6% der Weltbevölkerung diesen edlen Pfad der Empathie und Gerechtigkeit zu betreten, während die übrigen im Dunkeln der Selbstsucht verharren?
Betrachten wir die Ironie, die sich bei einem festlichen Abendessen auftut: Wie können wir uns stundenlang über unsere Sehnsucht nach Weltfrieden unterhalten und gleichzeitig die stillen Opfer auf unseren Tellern ignorieren? Wie können wir behaupten, gegen Gewalt zu sein, wenn für unser Essen Kehlen aufgeschlitzt werden? Diese Fragen stoßen auf die Widersprüche unserer persönlichen Entscheidungen und Gewohnheiten.
in häufiges Argument lautet, dass der Konsum von Tierprodukten eine persönliche Wahl sei, vergleichbar mit der Wahl unserer Kleidung oder unserer Unterhaltung.
Doch hier offenbart sich der zwingende Unterschied: Das Begehen von Gewaltverbrechen, Diebstahl oder Mord sind ebenfalls persönliche Entscheidungen. Doch sobald unsere persönliche Wahl darauf abzielt, einem anderen Wesen Leid zuzufügen, sei es durch das Töten für Fleisch oder das Einnehmen von Ressourcen für die Milchproduktion, betreten wir das Gebiet moralischen Unrechts, das in keiner Weise zu rechtfertigen ist.
Warum also nehmen wir uns das Recht, Tieren ihre Rechte zu rauben? Indem wir sie in Massenfabriken halten und ausbeuten, nehmen wir ihnen die Freiheit. Wir missbrauchen ihre Körper und reißen sie von ihren Familien. Wir nehmen ihnen das Leben.
Ähnlich wie bei einem der dunkelsten Kapitel der Menschheitsgeschichte. Die Dimensionen mögen unterschiedlich sein, doch in dem Entziehen von Leben und Freiheit, gibt es Parallelen.
Wir hatten nie das moralische Recht, Tieren ihre Rechte zu entziehen. Wir hatten lediglich die Macht dazu. Doch sollten wir uns angesichts unserer Macht über Tiere nicht fragen, ob wir unser Handeln rechtfertigen können? Macht allein sollte niemals als Rechtfertigung für Unrecht dienen. Es ist an der Zeit, unsere Handlungen so zu ändern, dass sie nicht mehr im Widerspruch zu unseren ethischen Prinzipien stehen. Das Leid, welches wir Tieren zufügen ist nicht zu rechtfertigen.
Auch mit einer unübersehbaren Anzahl an Herausforderungen sollten wir niemals aufhören zu hinterfragen, niemals aufhören zu kritisieren, niemals aufhören zu kämpfen. Nur so können wir hoffen, dass die goldene Regel eines Tages nicht mehr nur ein Zitat, sondern eine Realität für die gesamte Weltbevölkerung wird. Denn das Streben nach einer besseren Welt für alle fühlenden Individuen darf kein Ende finden.
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