Die Schleife
Ja, ich will! Zum vierten Mal höre ich genau diesen Satz. Derselbe Tag, derselbe Ablauf, es ist immer wieder das Gleiche. Tag für Tag werde ich immer ratloser, ob ich jemals hier hinaus kommen werde. Trotzdem probiere ich es, und falls es nicht funktionieren sollte. Tja, dann erlebe ich immer wieder den besten Tag meines Lebens von vorne. Es ist mittlerweile Tag sieben in der Schleife. Ob noch andere Leute hier gefangen sind, scheint nicht so. Aber vielleicht habe ich sie auch noch nicht entdeckt. Mit meiner Frau verbringe ich jeden dieser Tage. Ich finde es zwar schön, aber ob es zukünftig langweilig wird weiß ich noch nicht. Aber was zählt ist heute. Der 29. Februar. Warum es genau dieser Tag ist, ist mir nicht bewusst und ich denke es wird mir auch nie bewusst werden. Den wahrscheinlichen Rest seines Lebens in der Schleife zu verbringen ist irgendwie deprimierend. Es ist schwer zu beschreiben wie man sich fühlt und denke, dass man es sich auch nur schwer vorstellen kann. Jedoch werde ich hier hinauskommen. Es muss einfach funktionieren, irgendwo, irgendwie irgendwann. Auch wenn es Tag 154 ist. Ich habe mich jetzt schon verzählt und bin mir nicht mehr sicher welcher Tag heute ist. Ich bin fertig hiermit. Ob ich jemals den März erleben werde weiß ich nicht. Jedoch probiere ich optimistisch zu bleiben, obwohl es mir schwer fällt. Ich bin mir noch immer nicht sicher ob ich der Einzige hier bin, ob das überhaupt die reale Welt ist oder ich in einer Parallelwelt ein glückliches Leben mit meiner Frau und Familie führen kann. Es macht mich wahnsinnig. Tage für Tage, Wochen für Wochen aber es ist immer noch der 29. Wer ist dafür verantwortlich frage ich mich während ich wieder einmal in meinen Gedanken vertieft da rum sitze und immer wieder auf dasselbe komme. Genauso wie jeder Tag, jeder verfluchte 29. Februar auf dasselbe kommt. Immer wieder: , , Ja, ich will´´!
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