Endlose Liebe
Das Knallen der Tür ließ sie aufschrecken, ihre Augen weiteten sich und sie eilte zum Eingang. Der alkoholisierte Gestank schlug ihr entgegen als sie die torkelnde Gestalt ihr entgegen wanken sah. Er packte sie am Arm und zog sie zu sich.
Sie saß in dem kleinen Badezimmer und versuchte vergeblich das Erbrochene aus seinen Klamotten zu waschen, doch ihre Augen vielen immer wieder zu und sie sank auf den kalten Steinboden.
Sein Lächeln strahlte als er den Raum betrat und seinen Geschäftspartnern ein Glas Wasser einschenkte. Mit einem Arm um ihre Schultern erklärt er das dies seine wunderbare Frau sei.
Doch sie kannte seinen wahren Schmerz, den er in jenen Abenden mit Alkohol zu betäuben glaubte, dabei sah er ihr zerbrochenes Herz nicht. Die junge Frau die in den einsamen Stunden neben der Wiege kniete. Ihre Schmerzen, die keine Ruhe fanden und sie sich daran zu erinnern glaubte als die kleinen zarten Finger ihre umklammerten. Ihre leeren Hände ballten sich zusammen als sie daran dachte das er sich nie von IHR verabschiedet hatte, er hatte die junge Frau mit den Gestalten in schwarz und ihren mitfühlenden Worten allein gelassen. Stattdessen war er in die Kneipe geflüchtet und hatte dort mit jeder vergossenen Träne ein weiteres Glas seine Kehle hinuntergekippt.
Sein Lachen war damals vor IHREM Tod so wunderschön gewesen, nicht dieses Lachen bei seinem Meeting. . . . nein das Lächeln als er SIE zum ersten Mal im Arm gehalten hatte, als er SIE bei Schaukeln angetaucht hatte. Das war es gewesen das sie noch aufrecht erhielt, von dem sie jeden Tag gezerrt hatte.
Sie schreckte auf, als sie hörte wie sich der Schlüssel im Türschloss drehte, sie stürzte zur Tür. Ihr Blick füllte sich mit Ekel, das war nicht mehr der Mann in den sie sich verliebt hatte. Sie konnte es einfach nicht mehr, sie schrie den ganzen Schmerz, den sie schon so lange in sich getragen hatte. Sie schrie! Sie schrie bis kein Ton mehr herauskam. Sie suchte in seinem Gesicht nach einer Reaktion, doch er blickte sie nur durch seine glasigen Augen wortlos an.
Ein Knall, dann Stille
Sie hatte ihn am Handgelenk gepackt und einfach zu geschlagen. Der rote Abdruck ihrer Hand nahm ans einem Gesicht Gestalt an.
Sie saß im Badezimmer und wickelte ihre Hand in einen kühlen Fetzen, der Sonnenschein des erwachenden Morgens blinzelte durch das Fenster. Als ein Klopfen an der Tür ihre Aufmerksamkeit erweckte, die Klinge der Tür senkte sich als er hereinkam. Sie drehte den Kopf der Wand zu und konzentrierte sich auf jede seiner Bewegungen. Mit schweren Schritten kam er über die Schwelle und setzte sich stumm neben sie. Sie spürte seinen warmen Atem im Nacken und schauderte, doch er nahm ihre Hand und drückte ihren Kopf sanft gegen seine Schultern. Still bahnt sich eine Träne einen Weg über ihre Wangen.
Denn sie wusste, was als nächstes passiert. . . .
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