Unsterblich
Der Tod verbindet alle Lebewesen. Jedes Tier, jede Pflanze, jeder Mensch trifft sein Ende durch den Tod. Sogar mächtige Konstellationen wie Sterne erlöschen irgendwann - denn der Tod ist das Ende von allem.
Doch vor dem Tod kommt das Leben - und es gibt Momente im Leben, da steht die Zeit still. Alle Uhren hören auf zu ticken, und der Moment geht nie zu Ende.
In Momenten wie diesen sind wir wahrlich unsterblich.
In vielen Sagen wird die Liebe, die der Mond für die Sonne empfindet, als endlose Trauer und Schmerzen dargestellt. Doch ich finde, dass der Moment, und sei es nur wenige Sekunden, in dem die Lieblinge endlich vereint sind, umso viel sagenumwobener sein. Nach ewigem Verlangen endlich in den Armen eines Geliebten zu sein - Momente wie diese sind wichtige Komponenten des Lebens. Bunte Farbkleckse in einer grauen Welt. Abertausende von Sternen im finsteren Himmel. Der Regenbogen nach ununterbrochenem Regen. Momente wie diese tauchen unsere Welt in Farben von Glück und Freude.
Eine farbenfrohe Erinnerung in einer monoton grauen Welt kann manchmal das Einzige sein, das uns am Leben hält, das uns am Leben halten kann. Etwas, das uns keiner wegnehmen kann.
Erinnerungen wie diese vergräbt man tief im Herzen. Man liebt sie, wie die Mutter ihr Kind liebt. Wie ein Soldat, der für seine Heimat kämpft. Wie ein Hund, der stets treu bleibt.
In Erinnerungen wie diese sind wir wahrlich unsterblich. Die Zeit steht still, alle Uhren hören auf zu ticken, und der Moment geht nie zu Ende. Wir sind unsterblich, weil wir auch nach dem Tod in den Erinnerungen anderer leben, auch nachdem wir unser Ende getroffen haben. Aus diesem Grund sind wir unsterblich.
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