Zwei Optionen
Eine lange Schlange zieht sich vor der Supermarktkasse - sie scheint kein Ende nehmen zu wollen und die Öffnung einer anderen Kasse ist wohl keine Option für die Verkäufer/innen. Man hat es eigentlich eilig und heißt diese Verzögerung ungern willkommen. Man ärgert sich sichtlich und beschwert sich lautstark.
Die Straßenbahn kommt zwei Minute zu früh - eine Minute früher als für das pünktliche Erreichen der Station notwendig gewesen wäre. Man muss zur Arbeit und der Chef hat eine eindeutige Null-Toleranz Haltung gegenüber Verspätungen. Man flucht laut auf und bejammert sein nie enden wollendes Unglück.
An einem Herbsttag schaut man aus dem Fenster und sieht riesige Regenwolken, die aus dem Nichts aufgetaucht waren. Man hat keinen Regenschirm mit und ahnt schon die Folgen dieser Unachtsamkeit. Die Laune düstert sich und man bemitleidet sich bereits.
Eine lange Schlange zieht sich vor der Supermarktkasse - sie scheint kein Ende nehmen zu wollen und die Öffnung einer anderen Kasse ist wohl keine Option für die Verkäufer/innen. Man hat es eigentlich eilig, trotzdem behält man Ruhe und bleibt geduldig. Man bemerkt sogar ein bekanntes Gesicht in der Menge, dem man freundlich zuwinkt. Man wartet seine Reihe ab, bedankt sich höflich bei der überlasteten Verkäuferin und geht mit einem Lächeln aus dem Supermarkt.
Die Straßenbahn kommt zwei Minute zu früh - eine Minute früher als für das pünktliche Erreichen der Station notwendig gewesen wäre. Man muss zur Arbeit und der Chef hat eine eindeutige Null-Toleranz Haltung gegenüber Verspätungen. Man überlegt sich ruhig und klar den schnellsten Weg zur Arbeit. Man lässt sich nicht aus der Fassung bringen und freut sich bereits auf eine Diskussion mit dem Chef, in der man im Vorhinein einige schlagende Argumente gegen seine Politik im Kopf überlegt. Die Vorfreude ist groß, sich selbst und seinen Kolleg/innen mehr Gerechtigkeit zu verschaffen.
An einem Herbsttag schaut man aus dem Fenster und sieht riesige Regenwolken, die aus dem Nichts aufgetaucht waren. Man hat keinen Regenschirm mit und ahnt schon die Folgen dieser Unachtsamkeit. Man macht sich darauf gefasst, mit lustigen Sprüngen und einem begeisterten Lächeln, so wie es kleine Kinder im Gesicht tragen, den Regentropfen auszuweichen. Die Natur zu spüren und etwas Abwechslung im Leben zu haben. Enthusiastisch im Regen zu tanzen.
Die Hindernisse und Schwierigkeiten im Leben nehmen kein Ende, wie man jedoch darauf reagiert ist eine andere Sache. Wer sich bereits bei Kleinigkeiten von negativen Gefühlen einnehmen lässt, wird schwerlich einen Weg zum glücklichen Leben finden können.
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