A little Moment
Schon erstaunlich, wie schnell das Leben an einem vorbei zieht, mit 120 km/h. Das, was vor einigen Sekunden war, ist vorbei.
Jeder Moment ist irgendwann vorbei, das kann man niemals verhindern.
Noch vor wenigen Wochen saß ich in der Schule und habe das Leben verflucht. Ich habe nur Mist gebaut, mich durchgehend mit meine Mutter gestritten und meinen besten Freund verloren. Doch all das ist es mir Wert, um in diesem Moment einfach nur glücklich zu sein.
Ich spüre den Wind in meinen Haaren und die kühle Meerbrise beim Einatmen.
Ich spüre, wie die Sonne meine Haut kitzelt, und ich spüre seine Präsenz neben mir.
Ich spüre seine Liebe und er spürt meine Liebe.
Und ich glaube, ich war nie zuvor so glücklich, frei und verrückt gleichzeitig.
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Genau fünf Wochen zuvor änderte sich alles. Ich hatte die verrückteste Idee überhaupt und dazu war nicht einmal Alkohol notwenig. Ich habe beschlossen, um halb fünf morgens in irgendein Auto einzusteigen. Doch es war nicht irgendeine Person, nein, es war die Person, von der ein Gerücht nach dem anderen die Runde machte. Die Person, von der die Meisten es vermeiden, in seiner Nähe zu sein.
Als ich einstieg und bemerkte, dass er es ist, ging ich davon aus, dass er mich wieder rausschmeißt.
Doch er tat es nicht, er sah mich abwartend an und fragte einfach nur, wo ich hin will.
Er war nicht verwirrt oder wütend, dass ich einfach einstieg.
Er fragte einfach nur wohin.
Ich weiß noch genau, wie Austin lässig im Sitz saß und einen Arm aus dem Fenster strecke, damit das Auto nicht voller Zigarettenqualm war, und mich abwartend ansah. Einige Zeit sahen wir uns an, ich merkte, dass er mich von unten bis oben musterte und bei meinen Augen hängenblieb.
"Dorthin, wo die Probleme weit weg sind und ein Moment für immer", hatte ich schließlich geantwortet.
Er schenkte mir ein schelmisch Grinsen: "Okay, ich weiß ganz genau, wo das ist" und fuhr los.
Und jetzt sitzen wir hier, nach fünf Wochen der Verzweiflung, der Lust, der Missverständnisse, der Freude und der Zuneigung und fahren die kalifornische Küste entlang. Wir wissen nicht, wo wir hinwollen, wir wissen nur, dass wir zusammen dorthin wollen.
Ich hätte nie gedacht, dass es nur wenige Wochen braucht, sich in einen Menschen zu verlieben.
Ich war auch nie der Mensch, der sich oft oder gar Hals über Kopf verliebte. Ich hatte den Sinn dahinter auch nie wirklich verstanden.
Wieso sich jemandem öffnen, wenn er all das gegen dich verwenden könnte?
Wieso so viel für einen Menschen opfern, wenn er dich irgendwann wieder fallen lässt?
Wieso jemanden mit ganzem Herzen lieben, wenn er dich am Ende nur verletzt?
Ich weiß jetzt wieso, weil es all die Schmerzen wert ist, um diese eine Person des Herzens glücklich zu machen.
Und wenn ich Austin ansehe und er mich ansieht, weiß ich, dass all das bei uns der Fall ist
Laut der Physik ist es zwar unmöglich, aber wenn wir uns so wie jetzt gerade ansehen, glaube ich fest daran, dass ein Moment für immer sein kann.
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