A mare si gioca
Manchmal klopft es und oft auch nicht
Und du bist da
Versperrst mir auf das die Sicht
was ich gerade hielt für wahr
Ich weiß du bist ein Teil von mir
Ein wertvoll-weißer, weich-harter Schwarzsaphir
Und doch erschreckt’s mich jedes Mal
Wie sehr du mich mitziehst ins hohe Tal
Das Tal des schwarzen Grauens und des Schämen’
Des sich offenen Versteckens vor den klaren Schemen
Die man vor langer Kürze erschuf
Die man längst schon zu vergessen versucht
Du bist ein ganzer Teil von mir und doch
brülle und schreie ich oft noch
sage mit zitternd’ ruhiger Lippe
Geh, bitte
Erinnere mich nicht daran
dass ich mich verändern kann
Sage mir nicht immer zu
dass es Folgen gibt im Nu
Du kommst also herein
Manchmal klopft es und oft lässt du es sein
Siehst die Klamotten-Berge
Neue Schuhkartons wie Särge
Du gehst weiter und ich folge dir
Siehst das Plastik und sagst ohne Zier
Dass das doch verdammt noch mal auch anders gehe
Und dann zeigst du mir Bilder, weil ich keine Antwort gebe
Am Meer da spielt man, sagtest du
Doch die Bilder warntest du
Die zeigen mir eine Welt
In der man das Spielen nicht mehr lernt
Und doch bist du eine tonnenleichte Last
die ich ungewollt gerne trage
Denn so sind meine Schultern schwer genug und ich wage
nicht das, was du so hasst
Du fragst mich wie das denn geht
Für Frieden der Krieg
Für schlimmes Altes Politik
Ob sich in mir dabei überhaupt nichts regt?
Du bist mein Lebenslehrer
Mein Mich-vom-schlechten-Weg-Bekehrer
Mein Ich-erzähle-dir-heut’-ein’-Geschicht’
Die-dir-die-Tränen-erzwingen-wird-, -durch-ihr-Gewicht’
Die grässlich-guten Diskussionen, die wir führen
Ich wünscht, ich könnt sie zum Sieger küren
Zum verlierenden Sieger der Gerechtigkeit
Sorgsam- und Gutherzigkeit
Du bist ein Gast, der als zweites zu reden beginnt
Während ich dich mit meinem verdammt-wichtigen Irrelevanten versorge
Ertränkst du mich danach in deiner vortrefflich-grausamen Weltensorge
ich weiß, ohne dich wäre ich blind
Blind um die müden-kleinen, sorgsam-wachen Menschen zu sehen
Für die das teure-billig Schlauchboot
der letzte Ort war, an dem sich wieder keine Hilfe anbot
denn dafür fehlt unser unheiliger Segen
Du sprichst
Ein Kind, dass heut an Hunger sterbet,
wird ermordet
Von dir
von mir
von allen hier herzlichst
Aber zum Glück gibt es noch Hoffnung
Du bist meine Warn- und Mahnung
Mit dir bin ich weniger schlecht jedoch kaum besser
Aber es gibt ja auch noch die Vergesser
Die, die dir die Türen komplett verriegeln
Noch nicht mal einen Spalt aufhielten
Die dich schon immer mieden
Weil du mit anderen Waffen kämpfst als die, mit den sie zielten
Und so hielten sie ihre Waffen,
gerichtet auf Kinder
Denn ohne dich
Sind wir ungerichtet-wichtige Schwindler
Achtung: die Zeit verrinnt!
Sie verrinnt und schaut euch um
Überall Leichen um uns herum
Und immer noch niemand, der ist wohlgesinnt
Ich weiß, ich brüllte und ich flehte
es war grässlich, wie ich mich von dir fort bewegte
So grässlich und so menschlich, was war ich ein Bösewicht
Bitte, Gewissen, geh bitte nicht
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