Am Ende des Tunnels
Elise ging mit schnellen Schritten den gepflasterten Pfad entlang. Sie beobachtete, wie ihr Sohn eine andere Richtung einschlug und hinter einem Baum schließlich im Wald verschwand. Dies war aber nichts Ungewöhnliches. Josef war schon oft verschwunden und wieder aufgetaucht. Wie sehr sie den Jungen doch liebte. In letzter Zeit bekam sie ihn jedoch stets weniger zu Gesicht. Den Grund dazu wusste sie nicht, doch war Elise froh, dass Josef nie zu Altern schien. Er würde auf Ewigkeiten ihr kleiner Junge bleiben.
Als Elise den kleinen Hügel erklommen hatte, erblickte sie endlich das kleine Haus ihrer Großmutter Luise. Auf dem alten Stuhl neben dem Eingang saß sie und beäugte die junge Frau vor ihr. Ärztin Vivien wartete schon lange auf Elise Erscheinen. Ohne die alte Frau im Stuhl zu beachten, ging sie auf Elise zu. „Da bist du ja! Du musst deine Medikamente jetzt nehmen, sonst werden die Symptome immer schlimmer!“, rief Vivien ihr zu.
Wie konnte diese Frau sie auch nur ansprechen, fragte sich Elise. Immer wieder beteuerte sie, Elise sei verrückt und hätte ein Problem. Deswegen warfen Menschen ihr komische Blicke zu und deshalb hatte auch ihre Familie sich von ihr abgewandt.
„Du musst wieder deine Tabletten nehmen, Elise. Bitte, ich kann dir helfen“, meldete sich die Ärztin wieder zu Wort. „Hör auf zu behaupten ich seiverrückt!“, schrie Elise wutentbrannt und warf einen Stein nach ihr. Sie hielt es nicht mehr aus und brach in Tränen aus. Am Boden zusammengerollt, flüsterte Elise leise: , , Ich weiß, dass sie nicht mehr da sind.“
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