Auf den ersten Blick
Als ich dich zum ersten Mal sah, war das wie zum ersten Mal atmen, wie ein Elektroschock, der durch den gesamten Körper fährt.
Nur einen kurzen Moment lang, einen einzigen Augenaufschlag war ich komplett gefangen, fasziniert von allem an dir.
Hilflos, unwissend, staunend, wie ein kleines Kind, konnte ich nur starren, mich nicht bewegen, nicht sprechen, nur still die Konturen deines Körpers verfolgen, alles aufnehmen.
Wenn die Leute mich später fragten, was ich an dir fand, konnte ich nie eine Antwort finden.
Du hattest dieses gewisse Etwas an dir und hast es nie verloren über all die Jahre.
So verliebte ich mich in dich.
Hals über Kopf.
Auf den ersten Blick, ganz plötzlich und ohne Ankündigung.
Und es war wundervoll. Wie fliegen.
So hoch bin ich nie mehr geflogen.
Hoch über allem, wo nichts einen berühren kann, treiben in einem tiefen, scheinbar unendlich blauen Ozean.
Bis du mich ertränkt hast, mir die Flügel brachst.
So tief bin ich nie mehr gefallen.
Und niemand hat mich gehalten, niemand hat mich gerettet.
Weißt du noch, ich habe dich immer gehalten, wenn du fielst.
Wenn sie mit Glas nach dir warfen, war ich es, die dir die Scherben aus der Haut zog und die Wunden verband.
Wenn sie deine Welt in Brand steckten, war ich es, die die Flammen löschte.
Und ich würde es immer noch tun. Nach allem, was du getan hast.
Denn selbst jetzt kann ich nur zärtlich von dir denken.
Hals über Kopf stürzte ich mich in den Abgrund für dich.
Du bist es noch immer und wirst es immer sein.
Mein Alles.
So habe ich es gewollt und von Anfang an gewusst.
Vom ersten Blick an.
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