Auf der Akropolis
Dialog zwischen Sokrates und einem fremden Griechen über den Ausdruck „Augenblick“
Sokrates: Guten Tag, mein Freund! Was denkst du über den Ausdruck „Augenblick“?
Fremder: Guten Tag, Sokrates! Der Augenblick scheint mir ein flüchtiges Ereignis zu sein, ein kurzer Moment in der Zeit.
Sokrates: Ein interessanter Gedanke. Aber sag mir, ist der Augenblick nur ein kurzer Moment, oder hat er auch eine tiefere Bedeutung?
Fremder: Ich denke, er ist vor allem eine messbare Zeitspanne. Man könnte sagen, es ist der Übergang zwischen Vergangenheit und Zukunft.
Sokrates: Und was ist die Bedeutung dieser Übergänge? Sind sie nicht das, was unser Leben ausmacht?
Fremder: Das könnte man so sehen. Doch oft verlieren wir den Augenblick aus den Augen, während wir an der Vergangenheit festhalten oder die Zukunft planen.
Sokrates: Würdest du also sagen, der Augenblick ist etwas, das wir im Alltag ignorieren?
Fremder: Ja, genau! Wir hetzen oft durch das Leben und vergessen, im Hier und Jetzt zu sein.
Sokrates: Und was wäre, wenn der Augenblick die einzige Wahrheit ist, die wir besitzen? Was bedeutet das für unser Handeln?
Fremder: Das würde bedeuten, dass wir achtsamer leben sollten. Aber kann man wirklich den Augenblick festhalten?
Sokrates Eine interessante Frage! Wenn der Augenblick vergänglich ist, wie können wir ihn dann erfassen?
Fremde: Vielleicht durch unsere Erinnerungen oder durch unsere Wahrnehmungen.
Sokrates: Doch sind Erinnerungen nicht Teil der Vergangenheit? Und wenn wir an sie denken, sind wir nicht wieder außerhalb des Augenblicks?
Fremder Grieche: Das ist wahr. Also könnten wir sagen, dass der Augenblick niemals wirklich festgehalten werden kann.
Sokrates: Und was geschieht, wenn wir versuchen, den Augenblick zu erfassen? Fühlen wir uns dann nicht oft frustriert?
Fremder Grieche: Ja, das tun wir. Vielleicht liegt der Schlüssel darin, den Augenblick einfach zu akzeptieren, anstatt ihn festhalten zu wollen.
Sokrates: Aber wie können wir das tun, wenn wir von Natur aus in der Zeit leben und uns ständig auf das Vergangene oder Zukünftige beziehen?
Fremder: Es scheint, als ob wir in einem ständigen Kampf sind, Sokrates. Vielleicht ist der Augenblick sowohl das Wichtigste als auch das Unerreichbare.
Sokrates: So stehen wir also am Ende unserer Überlegungen, ohne eine klare Antwort zu finden. Ist der Augenblick unser wertvollstes Gut oder bloß ein Schatten der Zeit?
Fremder: Das ist in der Tat eine Aporie, Sokrates.
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