Auf der Straße
Immer wenn mich jemand fragt: „ Wo siehst du dich in deiner Zukunft?“, dann antworte ich: „Auf der Straße“. Meistens starrt mich die Person dann sehr komisch an oder fängt sogar laut zum Lachen an, ist verwundert oder weiß nicht was er / sie sagen soll. Wie es zu dieser doch sehr ungewöhnlichen Aussage kommt werden Sie jetzt lesen. Es fängt damit an, dass ich mich einfach nicht festlegen kann und will, was mich in meiner Zukunft erwartet.
Wenn ich jetzt sage, dass ich Arzt werden möchte und in einem Krankenhaus arbeiten und sich dann komplett was anderes ergibt, dann zeigt das eine gewisse Unentschlossenheit und wirft etliche Fragen auf. Es ist mir daher lieber, wenn ich hier und jetzt lebe und nicht meine ganze Zukunft verplane.
So kommen wir auch schon zu meinem zweiten Punkt. Es gibt Menschen die ihr ganzes Leben von Anfang bis zum Ende durchgeplant haben. Sie haben eine genaue Vorstellung vom Leben wie z. B. in welche Schule sie gehen, welchen Beruf sie ausüben wollen, wo sie leben möchten, am Land oder in der Stadt, dass sie in einem Haus mit Partner und 2 Kinder wohnen wollen usw. Doch wenn irgendwas nicht so abläuft, werden sie panisch und hinterfragen sich selbst.
Eine Freundin von mir hatte die gleichen Vorstellungen von ihrem Leben, doch auf einmal hatte sich von einem Tag auf den anderen ihr Leben schlagartig verändert. Das einzige was sie heute noch planen kann ist ihr nächster Tag.
Ein weiteres Thema warum die Zukunft noch ungewiss ist, ist natürlich die Klimakrise. Wie wir alle hoffentlich wissen, wird die Erwärmung des Klimas auf der Erde uns in der nächsten Zeit immer mehr belasten. Wie geht es weiter? Diese Ungewissheit ist für mich ein weiterer Aspekt, um mir über die Zukunft so wenig wie möglich Gedanken zu machen.
Auch der Krieg, der im Moment leider sehr nah und vor allem stark verbreitet ist, macht mir Angst und lässt mich an der Zukunft zweifeln.
Doch natürlich habe ich einen gewissen Wunschgedanken, was meine eigene ganz persönliche Zukunft angeht.
Bestimmt haben Sie sich schon gefragt, woher die Antwort „auf der Straße“ herkommt. Immer wenn ich, sei es in Italien oder einfach in einer belebten Stadt Straßenkünstler sehe, wie sie in Ruhe ihre Bilder malen und den Tag genießen, kommt in mir ein gewisses Gefühl hoch. Ein warmes Gefühl, ganz ohne Sorgen und Ängste, nur Freude und Geborgenheit. Ohne Angst beurteilt zu werden, ohne Konkurrenzdruck, ganz mit sich allein. Mit konzentriertem Blick auf die Leinwand, die sich immer mehr mit Farbe füllt und eine ganz neue Welt auf dem Papier entsteht. Eine Welt ohne Kriege und Pandemien, ganz einfach eine Welt ohne Leid.
Mit beruhigender Musik im Hintergrund, die dich dahinschmelzen lässt und in deinem Kopf verschwinden alle negativen Gedanken und er füllt sich mit dem Leben deiner Welt, die du mit deinen zwei Händen erschaffst.
Daher kommt meine Aussage „auf der Straße“, an der ich in der nächsten Zeit noch festhalten werden. Man darf nie aufhören zu träumen.
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