Auf einmal warst du da
Es waren weder deine wunderschönen, glänzenden braunen Augen, die selbst im gedämpften Abendlicht der Bar schimmerten, noch dein Haar, die trotz der Nässe perfekt lagen und sich sanft im leichten Windzug bewegten, noch dein bezauberndes Lächeln, für das ich alles geben würde, oder der Süßer Vanilleduft, der dich umgab, die mich zu dir hinzogen. Es war etwas anderes. Etwas, das ich bis heute nicht erklären kann. War es eine unsichtbare Verbindung? Ein roter Faden, der sich zwischen uns spannte? Oder doch etwas Tieferes, das über Worte hinausgeht? Ich weiß es bis heute noch immer nicht.
Du saßt dort, mitten in der Menge, lachtest, als würdest du die ganze Welt für einen Augenblick umarmen. Meine Augen fanden dich, und es gab keinen Weg zurück. Es fühlte sich an, als hätte ich das Glück selbst entdeckt, den Funken, den ich so lange in meinem Leben gesucht hatte. Eine warme Aura umgab dich, so mächtig, dass ich sie fast spüren konnte. Plötzlich drehst du dich zu mir um und unser Blick traf sich. Waren deine Augen nicht eben noch braun? Nein, sie waren grün, das reinste, strahlendste Grün, das ich je gesehen habe, wie ein klarer See, der im Morgenlicht funkelt. Du sahst aus wie ein Engel.
In diesem Moment durchströmte mich eine Welle von Wärme, als ob deine bloße Anwesenheit mich schützend umhüllte. Und dann sprachst du zu mir. Deine Worte klangen wie eine Melodie, die direkt in meine Seele drang. Obwohl der Raum um uns herum erfüllt, war von Stimmen, Gelächter und den Geräuschen des Abends, war es nur deine Stimme, die ich hörte. Sie war weich, beruhigend, fast hypnotisch, und deine Lippen bewegten sich in einer perfekten Harmonie mit dieser süßen Melodie. Ich war gefangen, nicht in einem Albtraum, aus dem man entkommen möchte, sondern in einem Traum, aus dem ich nie mehr erwachen wollte.
Alles um uns herum verschwamm. In diesem Moment existierten nur du und ich. Die Menschen, das Chaos, die Welt, all das verblasste. Deine Anwesenheit verlieh mir ein Gefühl von Geborgenheit, wie ich es nie zuvor erlebt hatte. Aber wie konnte das möglich sein? Du warst ein Fremder, jemand, den ich zum ersten Mal sah und doch schienst du mir in diesem Augenblick näher zu sein als jeder andere in meinem Leben. Deine Aufmerksamkeit, dein Blick, dein Lächeln, es fühlte sich an, als würde ich endlich gefunden werden.
Auch wenn dieser Augenblick nur von kurzer Dauer war, hat er sich tief in mein Herz eingebrannt. Er wurde zu einer Erinnerung, die ich nie vergessen werde. Du warst wie ein Wunder, das ich nicht erwartet hatte, aber genau in dem Moment brauchte. Etwas, das ich unbewusst gesucht hatte und doch nicht wusste, dass ich es finden würde. Auf einmal warst du da.
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