aufgestaute luftvon Fiona Kreindl
durchatmen und durchstarten. ohne
dem loslegen. wir bleiben liegen,
rühren uns nicht. lassen unsere
finger einen tanz mit den
grashalmen anfangen und bleiben
liegen. im feuchten gras, dessen
feuchte erde unsere füße ganz
braun gefärbt hat. du magst
braun, ist es doch die farbe
von flüssiger schokolade und
die kannst du schließlich nicht
genießen. schnellesser nenne
ich dich. dass meine hände auch
dich oft berühren, dich streichen,
scheint dich nicht zu kümmern.
du bemerkst es vielleicht aber
auch nicht. wieder atme ich
durch. will der aufgestauten luft
mit ihren worten freien lauf
lassen und dir sagen, wie gern
ich dich hab. du hörst nicht
zu. deine augen wandern zu
dem, der wenig zu sagen hat.
Und weg sind deine finger, deine
füße. weg ist das warme gefühl
in meinem bauch und weg ist der
wind. da ist nur die schwere,
aufgestaute luft, die sich ihren
weg zur erde bahnt und mich
dabei einschließt. sie fesselt mich,
knebelt mich. kein wort kommt
noch aus mir heraus. nur du gehst
noch frei, wie du bist, zu dem,
der nichts zu sagen hat. hörst
dir seine laute an, bewunderst
seine vokale und hörst doch
nichts.
Wir danken unseren Unterstützern
Mit Unterstützung folgender Wiener Bezirke:
Für Sponsoringanfragen wenden Sie sich bitte an Margit Riepl unter margit.riepl@gmx.at
Wenn Sie "Texte. Preis für junge Literatur" unterstützen möchten, spenden Sie bitte auf folgendes Konto:
Literarische Bühnen Wien, Erste Bank IBAN: AT402011182818710800, SWIFT: GIBAATWWXXX