Aufwachen
Früh morgens erwacht Mia aus ihrem Schlummer, schnell springt sie aus ihrem, viel zu gemütlichem Bett, in die Kälte des Herbstmorgens. Sie macht sich rasch für die Schule fertig, da sie bereits öfter im Halbschlaf die ach so schöne „Snooze“ Taste auf ihrem Smartphone drückte. Wissend, dass sie ihren Bus nur knapp erwischen wird, , verabschiedet sie sich ohne in die Küche zu gehen nur mit einem lautem „ Tschüss“ beim Schuhe anziehen. Ohne auf die Antwort zu warten, rennt sie nun durch die Haustür zur nächst gelegenen Bushaltestelle.
Die c. a. 250 m bis zur Haltestelle sind meistens unspektakulär. Hier ein Hund der bellt, da eine Mutter mit Kind.
Heute jedoch fand Mia sich ganz allein in ihrer Wohnsiedlung.
Naja aber so genau denkt sie nicht darüber nach als sie mit letzter Kraft die wenigen Meter zum Bus sprintet. Nach einigen tiefen Atemzügen bemerkt sie, dass sich niemand an der Haltestelle befindet, nicht mal ihr guter Freund Max, mit welchem sie jeden Tag in die Schule fährt.
Mia ist noch zu müde um über das nachzudenken, deswegen beschließt sie, sich hinzusetzten und auf den Bus zu warten. „Auf den Bus warten?“ denkt sie laut mit einem fragendem Gesicht. Immerhin ist sie gerade um ihr Leben gerannt nur um diesen meist überpünktlichen Bus zu erwischen. Verspätung? - Ungewöhnlich. Auch der Blick auf die Tafel verschafft keine Klarheit, da diese nur wirre Nummern von sich gibt.
Mia wirft einen Blick durch die Gegend, nur um festzustellen, dass gar nichts geschieht.
Keine Autos auf der eigentlich verkehrsbelasteten Bundesstraße, keine Vögel am Himmel und keine lauten Kinder. Nicht einmal die Gräser bewegen sich. Alles ist Still.
Mia denkt nach ob sie irgendeinen Feiertag versäumt. Aber so ist es nicht, es ist ein stink normaler Donnerstagmorgen mitten im Oktober. Die Stille ist so erdrückend, dass sie glaubt ihre Trommelfelle könnten jederzeit platzen.
Das junge Mädchen springt von der alten Bank an der Haltestelle auf. Sie stolpert zu einer Wiese und bück sich, mit dem Gesicht ganz nah an das feuchte Gras. Um das Druckgefühl in ihren Ohren loszuwerden, gähnt sie und atmet dabei tief ein und wieder aus, nur um zu realisieren, dass ihr Atemzug keine physische Auswirkung auf die Grashalme hat. Auch als sie von diesem Schrecken aufspringt bewegt sich kein einziges Grashälmchen. Die Wiese scheint einfach still zu stehen egal wie sehr Mia darauf rumtrampelt. Ihre Füße werden nach und nach von dem grün verschlungen. Plötzlich kann sie sich auch nicht mehr bewegen. Auch ihre Schreie blieben unerhört immerhin ist niemand hier, der ihr helfen kann. Die idyllische Umgebung verwandelt sich langsam in eine Art Pixel-Welt bis sie nur noch eine Farbe ergibt. Das einzige was noch zu sehen ist, ist…
Ophelias Bett? In dem sie schläft, doch nicht mehr lange, denn
Früh morgens erwacht Mia aus ihrem Schlummer, schnell springt sie aus ihrem, viel zu gemütlichem warmen Bett, in die Kälte des Herbstmorgens.
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