Bamut
Äpfel, Kirschen und Marillen
hängen an den Bäumen von Bamut
und stärken im Spätfrühling den Lebenswillen
der Großfamilie, die 1994 in jenem Dorf ruht.
Der belebte Ort und die Leute
werden im März auf einmal weltbekannt
denn ab 1995 und auch heute
ist Bamut als blutiges Schlachtfeld bekannt.
Nun betete man nicht für reife Früchte
sondern für Bamut und sein Volk
denn schon bald kursierten die Gerüchte
die Stadt zu beschützen war ein Misserfolg.
Bombensplitter treffen einen jungen Mann
aus Angst schreien und laufen alle Leute
mein Vater erzählte mir auch dann
an den Schmerz der Splitter erinnere er sich noch heute.
Die Bewohner fliehen am Boden zerstört
und verlassen sich gegenseitig darauf
dass wenn der Krieg jemals aufhört
kommen sie und bauen Bamut wieder auf.
Der erste Krieg geht zu Ende
Und für Bamut entsteht eine Möglichkeit
aber die Situation nimmt eine kriegerische Wende
und für einen Wiederaufbau bleibt keine Zeit.
Die Bewohner sehen keine Zukunft mehr
jetzt waren sie alle verteilt & gespalten
Sie hatten viel Hoffnung gehabt bisher
Aber keine Lebenskraft, um sich an dieses Versprechen zu halten.
2018 besuchte ich Bamut
wo mein Vater einst gelebt hatte
und plötzlich spürte ich eine brennende Wut
als ich nur Kriegsruinen vor mir hatte.
Panisch laufe ich und schnappe nach Luft
suchend nach einem Anzeichen von Leben
aber weder eine Seele noch eine Frucht
hatten Kraft sich wieder nach Bamut zu begeben.
Weinend und hoffnungslos
setze ich mich auf einen kalten Stein
deprimiert und aussichtslos
merke ich, ich bin in Bamut allein.
Mit geschlossenen Augen denke ich an die Zukunft
und fange nach einer Zeit an zu träumen
eine Magie treibt die Bewohner wieder nach Bamut
dann sehe ich Leben und Früchte an Obstbäumen.
Ich wache auf und ich glaube es kaum
ein Zauber wird Bamut in der Zukunft segnen
die zurückkehrenden Bewohner erfüllen jenen Traum
und werden sich hier alle wieder begegnen.
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