Barfuß
Alles schwimmt an mir vorbei. Ja, es geht, oder läuft, oder steht. Aber für mich schwimmt es. Es verschwimmt vor meinen Augen. Wenn ich hier bin, inmitten dieser Menschen, inmitten ihrer Gefühle und inmitten ihrer Gedanken. Dann spüre ich es in mir. Die Flucht, nach der ich mich sehne. Während sich die Abneigung und der Brechreiz in mir ausbreiten und meine Augen sich mit Tränen füllen, währenddessen sehe ich vor meinem geistigen Auge, wie ich losrenne. Einfach drauflos, schreiend aus dieser Stadt hinaus. Ich laufe. Ich laufe, bis die Felder kommen und die Menschen weniger werden, ich laufe, bis die Luft und der Himmel klarer werden, ich laufe, bis ich mit dem Schreien fertig bin und endlich all dieser Druck auf der Brust verflogen ist. Und wenn ich dann da bin, dann setze ich mich ans Meer, lasse meine Füße ins Wasser hängen und spüre die Sonne auf meiner Haut. Ich fühle etwas, etwas das schön ist und das ich nicht bewerten möchte. Das einfach nur da ist. Dieses Gefühl der Freiheit werde ich nie beschreiben können, in meiner Vorstellung ist es unbegreiflich. Unbegreiflich wunderschön.
Vielleicht sollte ich anfangen zu schreien.
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