Übermut. Mehr als es braucht
„Fähigkeit, in einer gefährlichen, riskanten Situation seine Angst zu überwinden; Furchtlosigkeit angesichts einer Situation, in der man Angst haben könnte.“ Das ist die Definition des deutschen Wörterbuches „Duden“. Doch wann endet Mut? Wann wird eine vermeintlich mutige Handlung zu einer fahrlässigen, dummen Handlung, welche leicht schief gehen könnte? Mit dieser Frage möchte ich mich in diesem Text befassen.
Um klare Grenzen ziehen zu können, möchte ich zuerst klären, welche Herkunft das Wort hat. Der Begriff „Mut“ leitet sich vom mittel- bzw. althochdeutschen Wort „muot“ ab, welches so viel wie Gemüt(szustand), Leidenschaft oder Entschlossenheit bedeutet. Begriffe deren Ausübungen eher wenig, bis keine Überwindung kosten. Doch das Wort Mut beschreibt heutzutage eher Handlungen, welche einem nicht leichtfallen, welche von der Masse herausstechen oder welche sich andere Menschen vermutlich nicht getraut hätten. Dabei spielt die Vernunft oft gar keine tragende Rolle mehr. Oft werden auch grob fahrlässige Handlungen, welche unkalkulierbares Risiko, sich oder andere zu gefährden, mit sich tragen, als mutig bezeichnet. Das kann gefährlich werden, da Mut in der Regel als positive Eigenschaft verstanden wird, und Leute danach streben, „mutig“ zu sein. In einzelnen Fällen führt das sogar soweit, dass sich manche Menschen oftmals absichtlich in Gefahr begeben, um als „mutig“ zu gelten. Und genau in solchen Fällen wäre viel mehr das Wort „übermutig“ angebracht.
Die Definition des Wortes „Übermut“ wird laut Duden als folgende deklariert: „ausgelassene Fröhlichkeit, die sich in leichtsinnigem, mutwilligem Verhalten ausdrückt“. Sie trifft solche Handlungen meiner Meinung nach schon eher. Würde jemand, der des Status wegen, absichtlich gefährliche Handlungen ausübt, als übermütig bezeichnet werden, so würden solche vermutlich an Reiz verlieren. Meiner Meinung nach, sollten nur wertschöpfende Taten, welche nicht in Konflikt mit dem Allgemeininteresse stehen, als mutig bezeichnet werden. „Konflikt mit dem Allgemeininteresse“ Damit meine ich Handlungen, welche niemandem Schaden zuführen, bzw. ebendiesen vermeiden. Das Wort sollte sozusagen als Belohnung nach dem Vollzug von wünschenswerten Handlungen benützt werden.
Als Resümee möchte ich festhalten, dass Menschen generell viel mehr echten Mut, und weniger unbemerkten Übermut beweisen sollten. Außerdem hat mir diese Arbeit gezeigt, dass der falsche Sprachgebrauch negatives Verhalten provozieren kann. Daher ist meiner Meinung nach wichtig, bewusster zu sprechen und zu bestimmten Situationen treffende Sprachmuster zu verwenden.
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