Besondere Momente
Tag ein Tag aus fast immer dasselbe. Das Einzige, was einen Unterschied macht, sind die Ereignisse, die man mit sich nimmt. Mit der Zeit verschwinden viele davon aus den Erinnerungen, und nur Fragmente bleiben übrig. Schon traurig, wenn man darüber nachdenkt. Doch die wenigen Momente, die sich im Kopf einen Platz suchen und dort ein Leben lang bleiben, machen aus uns die Personen, die wir heute sind und in der Zukunft sein werden. Man kann also sagen, es gibt zwei Arten von Augenblicken: die, die uns in bestimmte Phasen bringen, wie die rebellische Phase, die viele Jugendliche durchleben, und die vergangenen Momente, die wir immer mit uns tragen.
Für jede Person ist es etwas anderes. Für mich persönlich sind es immer die Zeiten, wenn ich zu meinen Verwandten reise und sie danach für mehrere Jahre nicht zu Gesicht bekomme. Die Zeit vergeht schnell, schneller, als ich mitkommen kann, sodass ich kaum merke, wie lange es eigentlich schon her ist seit dem letzten Besuch. Selbst nach Jahren fühlt es sich an, als wäre es erst gestern gewesen. Zum Beispiel sah ich bei meiner dritten Reise zum ersten Mal einen Drachen fliegen und wollte selbst einen haben. Ich bekam einen, aber kam nie dazu, ihn zu benutzen. Oder der Tag, an dem meine Großeltern ihren Hund verkauften. Ich wollte das nicht akzeptieren, bis wir nach einem Jahr endlich dorthin reisten und ich ihn nirgendwo fand.
Immer wieder passiert dasselbe, wenn ich dort ankomme: Zuerst gehen wir zum Haus meines Vaters, wo wir wohnen. Danach geht es zu meinen Großeltern, bei denen wir ihnen viel über die Zeit in Wien erzählen. Viele Verwandte kommen vorbei, von denen ich nicht einmal die Namen kenne, und erzählen, wie süß ich als Baby war und ob ich mich an ihre Namen erinnere, obwohl ich nur ein Jahr alt war. Es ist schon komisch, wenn man darüber nachdenkt. Warum machen sie das immer, wenn ich dorthin reise? Warum reden sie kaum mit meinen Eltern, sondern unbedingt mit mir? Warum rufen sie meine Familie nicht einfach regulär an, sodass sie mehr besprechen können? Leider kenne ich die Antwort auf diese Fragen nicht, aber nach einer Weile gewöhnt man sich daran und akzeptiert es als Teil seines Lebens, obwohl es keinen Sinn macht. Das mache ich mit vielen Dingen im Leben: sie akzeptieren und gewohnt weiterleben. Manchmal ist es schwieriger, manchmal ist es simpel.
Mit diesen letzten Sätzen möchte ich mich bei allen bedanken, die diesen Text bis zum Ende gelesen haben, und auch ein Motto mitgeben. Man sollte versuchen, sein Leben ohne Schuldgefühle zu leben und nichts zu bereuen. Falls man etwas bereut, sollte man versuchen, es zu akzeptieren und es sich nicht zu Herzen zu nehmen. (Try to live a live with no regrets. )
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