Blitzidee mit Folgen
Eigentlich wusste ich immer ganz genau wie meine Ausbildung ablaufen sollte. Der Plan war 8 Jahre Komensky Gymnasium, 4 Jahre Unterstufe, dann noch 4 Jahre Oberstufe, Matura und dann Chemie oder Medizinstudium. Diesen Plan hatte ich bereits seit ich elf Jahre alt war. Letztes Jahr als wir in der vierten Klasse der Unterstufe waren, waren alle meine Mitschüler hektisch und nervös, da sie die richtige Entscheidung treffen mussten, welcher Schultyp für sie geeignet sei. Alle waren nervös bis auf mich, denn ich wusste ja ganz genau, was ich wollte. In dieser Schule bleiben und hier auch die Matura machen.
Ich weiß noch genau, es war bereits gegen Ende des Schuljahres als ich an einem Dienstag aufstand. Alles war anders. Alle meine Pläne passten nicht mehr. Ich hatte auf einmal die Idee, in die Chemieschule gehen zu wollen. Zuerst dachte ich, es sei nur eine Laune, aber der Wunsch wurde von Tag zu Tag stärker und ich musste etwas tun. Anstatt in die Schule zu gehen, fuhr ich in die Rosensteingasse und ging direkt ins Sekretariat. Dort erfuhr ich, dass am nächsten Tag der Aufnahmetest sein sollte. Der letzte für das nächste Schuljahr. Ich brauchte allerdings die Einverständniserklärung meiner Eltern, um teilnehmen zu können. Ohne zu überlegen stieg ich in die Straßenbahn und fuhr in die Arbeit zu meinem Vater. Dort angekommen, erzählte ich ihm von meinem neuen Plan. Er war zwar ziemlich überrascht von meiner Hals über Kopf- Aktion, sagte aber nicht nein und legte mir keine Steine in den Weg. Sofort unterschrieb er das Anmeldeformular und brachte mich sogar mit dem Auto in die Chemieschule und begleitete mich zur Anmeldung. Am nächsten Tag absolvierte ich den Eignungstest und war furchtbar nervös, ob ich ihn überhaupt schaffen konnte, da ich ja keine Zeit gehabt hatte, mich vorzubereiten. Drei Nächte und drei Tage dauerte es, bis ich das Ergebnis erfuhr. 3 Nächte, in denen ich nicht schlafen konnte und mich nicht konzentrieren konnte. Furchtbare 3 Tage. Dann endlich kam das Mail. Irgendwie hatte ich ein gutes Gefühl, aber irgendwie auch ein schlechtes. Meine Hände zitterten als ich das Mail öffnete und ich spürte mein Herz schlagen. Dann las ich. „ Herzliche Gratulation, wir freuen uns Sie an unserer Schule willkommen zu heißen“. Jetzt pochte mein Herz noch lauter. Ich hatte es geschafft.
Heute bin ich bereits seit einem Monat in der neuen Schule und kann nur sagen, diese Hals über Kopf Idee war die beste meines Lebens….
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