Brief an Opa
Lieber Opa,
es fühlt sich so an, als wäre es gestern gewesen, als wir beide am Tisch saßen und darüber nachdachten, wie sich die Welt in Zukunft verändern wird, beziehungsweise ob es sie überhaupt noch in dieser Form geben wird. Wie du ja weißt, haben wir bereits das Jahr 2038.
Und ja du hattest recht, die Welt hat sich stark verändert! Damals war es völlig normal Autos auf den Straßen zu sehen, doch mittlerweile ist es zu einer Seltenheit geworden. Vereinzelnd sieht man noch einen Rettungswagen oder ein Polizeiauto sowie die Feuerwehr fahren, jedoch sind diese auf Elektromotor umgestiegen. Die Kinder und ich nehmen jeden Tag das Fahrrad, um von A nach B zu gelangen. Ich finde das super! Die frische Luft bringt mir jeden Tag so viel Energie und wir sparen dadurch enorme Spritkosten. Auch den Kindern tut die Bewegung es sehr gut und wir genießen die gemeinsame Zeit in der Früh. Jonas trifft sich jeden Tag mit seinen Freunden, um mit ihnen gemeinsam in zur Schule zu fahren. Mia, ist noch zu klein, sie begleite ich jeden Tag natürlich noch in den Kindergarten.
Ach Opa, kannst du dich noch erinnern, als wir bei dir im Garten saßen und Karten spielten? Ich kann mich noch gut daran erinnern. Es gab kaum eine ruhige Minute ohne den störenden Lärm eines Autos. Liebend gern hätte ich, dass du diese Ruhe jetzt mit mir genießen könntest. Ist das nicht ein Wahnsinn, was ein paar Jahre so anstellen können? Autos die damals normale Fortbewegungsmittel in jedem Haushalt waren, sind jetzt komplett zu Luxusgütern geworden und nur mehr die Reichen können sich eines leisten. Die hohe Inflation hat viele zum intensiven Sparen gezwungen.
Übrigens, bevor ich es vergesse, die Pandemie haben wir auch überwunden. Wir hatten anfangs so große Angst, soviel Unsicherheit herrschte überall und nun Leben wir mit einem Virus, der uns jederzeit wieder ereilen kann. Ich bin so froh, dass Oma und Du nie daran erkrankt sind. Ihr hattet ein enormes Glück.
In Liebe deine Anna
Wir danken unseren Unterstützern
Mit Unterstützung folgender Wiener Bezirke:
Für Sponsoringanfragen wenden Sie sich bitte an Margit Riepl unter margit.riepl@gmx.at
Wenn Sie "Texte. Preis für junge Literatur" unterstützen möchten, spenden Sie bitte auf folgendes Konto:
Literarische Bühnen Wien, Erste Bank IBAN: AT402011182818710800, SWIFT: GIBAATWWXXX