Buslinie 04
06 Uhr morgens, der Wecker klingelt.
Was bringt der Morgen, was kommt morgen, wo sind wir übermorgen?
Mehr im Morgen als im Heute, mehr Sorgen als gestern, Hand auf die Schlummertaste,
Decke über den Kopf,
denn können wir noch?
06 Uhr 56, schon so spät, schnell raus bei der Tür, auf zur Buslinie vier.
Der Oktobernebel legt sich wie ein Schleier zwischen die Gassen und zieht an uns vorbei.
An dir, an mir und ehe wir
es merken klopft der Winter an die Tür, der Buslinie vier.
07 Uhr 10, Tagesanfang, Endedezember,
es war doch gerade noch September.
Die Sandkörner der Sanduhr diesen Jahres, machen sich auf den Weg ins Nächste.
Bis sich das letzte Korn hebt,
um die eigene Achse dreht und sich zu Boden legt.
07 Uhr 30, Da drüben da geht die Sonne auf, wenn man sich umblickt sieht man wie jeder ins Smartphone schaut.
Mit dem Kopf in dieser parallelen Welt die sich Social Media nennt.
Tag ein Tag aus, wir steigen ein, steigen aus
und merken gar nicht wie da drüben die Sonne aufgeht, weil niemand aufsieht.
07 Uhr 44, prasselnder Regen reißt uns aus unserem Winterschlaf.
Sieht aus als wär‘ der Frühling da.
Die letzte Durchsage im Bus,
schon Endstation,
doch können wir noch?
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