Celerius!
„Schneller! Ignatius! ! Tempo! ! !“, schallte es über den Sportplatz. Ignatius lehnte sich nach seiner fünften Runde erschöpft an die Mauer, nicht ohne von den strengen Blicken des Lehrers und seiner Mitschüler getadelt zu werden. Wie oft hatte er, der immer zu spät kommt, diese Worte schon gehört! Er war trotzdem immer zu spät. Es war, als läge ein Zeitfluch auf ihm.
Als der so verhasste Sportunterricht endlich vorbei war und er von seinen Qualen erlöst war, eilte er in die Klasse. „Los, Tempo!“, murmelte er vor sich hin und kam trotzdem zu spät. Als der Geschichtelehrer ihn mit finsterem Blick anstarrte, kam er sich vor wie ein römischer Legionär auf dem Weg zur Schlacht gegen Hannibal. Er ging schnell zu seinem Platz und der Lehrer fuhr mit seinen Ausführungen über den Bau römischer Toiletten fort. Kurze Zeit später war Ignatius erschöpft vom Sportunterricht eingeschlafen.
„Celerius, Ignati!“, schrie eine laute Stimme und er hob verwirrt den Kopf. Er sah sich verschlafen um und als seine verschwommene Sicht endlich klar wurde, blieb ihm der Mund offen. Er stand inmitten eines Legionslagers. „Wie zur Hölle bin ich hierhergekommen?“, schoss es ihm durch den Kopf. Römische Flaggen wehten im Wind und um ihn eine ohrenbetäubende Geräuschkulisse. Geschrei, Gelächter, strenge Befehle und dazwischen das Wiehern von Pferden. An seinen Füßen Sandalen, in seiner Hand ein Schwert. Nun war er tatsächlich ein römischer Soldat! Immer noch besser als Sportunterricht …
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