Chamäleon
Ich sehe dich.
Immer wenn ich meine Augen schließe, dann sehe ich dich.
Ich sehe dich.
Immer wenn ich Träume, dann sehe ich dich.
Ich sehe dich.
Immer wenn ich mich Erinnere, dann sehe ich dich.
Ich spüre dich.
Immer wenn an dich denke, dann spüre ich dich.
Ich spüre dich.
Immer wenn ich von dir spreche, dann spüre ich dich.
Nicht etwa auf die Art, wie andere es tun.
Es ist eher eine seelische Berührung.
Ich vermisse dich.
Nicht etwa auf die Art, wie ich sonst vermisse.
Deine Stimme schalt in meinem Kopf.
So perfekt unperfekt,
das Gefühl, welches du mir gibst.
Umgeben von Zittern und Wärme,
erfasst mich eine Flutwelle voller Sehnsucht und Trauer.
Das wird wohl nie aufhören,
das ist wohl die wahre Liebe.
Doch die Schattenseite sticht wieder in meine Seele.
Zwei einzelne Worte,
eine riesige Wirkung.
Ohne zu wissen,
welch ein Schauer hier geschieht,
verbrennt mein Bewusstsein.
Doch was kann uns noch retten?
Die Zeit?
Die Zeit ist wie ein Chamäleon.
Sie ändert sich, je nach Situation.
Mal ist sie ganz kurz.
Ein anderes mal ganz lang.
Mal fehlt sie uns.
Mal haben wir genug von ihr,
doch ehe wir uns versehen,
ist sie weg.
Mal bringt sie Leid.
Mal bringt sie Freude.
Vielleicht sollen wir sie lernen,
die Zeit.
Vielleicht ist sie nur eine individuelle Illusion jedes Menschen, nach der wir uns richten, um Vergänglichkeit auszudrücken.
Denn das bringt sie immer, die Zeit, Vergänglichkeit.
Denn alles ist vergänglich.
Alles ist Zeit.
Sie bringt Menschen zusammen.
Sie hat uns zusammen gebracht.
Sie trennt Menschen.
Sie hat uns getrennt.
Sie tut weh.
Und sie heilt.
Zeit, dass einzige was uns bleibt.
Doch ist sie, neben Hoffnung und Geduld, auch vergänglich?
Dies müssen wir rausfinden,
mit der Zeit.
Zeit, das einzige, was wir haben, ohne es jemals besitzen zu können.
Wir brauchen Zeit, doch
Können wir noch?
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