Das Fenster
Ich schaue aus dem Fenster. Bäume die im Wind wehen, der Himmel grau und eine Stimme, die über etwas redet, was ich nicht verstehe. Ein Stift in meiner Hand, aber keine Tinte, die herausströmt. Ich schließe die Augen und stelle mir den Wind in meinen Haaren vor.
Ich schaue wieder aus dem Fenster. Der Himmel ist blau und die Bäume kahl und still. Eine Blaumeise fliegt am Fenster vorbei und ich wünsche mir ich wäre ein kleiner Vogel, der keine Gedanken im Kopf hat, außer an einem Gebäude vorbeizufliegen.
Ich schaue aus dem Fenster und die Wiese ist voll mit blühenden Blumen. Ich richte meinen Blick auf mein Heft, um die Familie von Blaumeisen zu zeichnen, die gerade in den Bäumen hausen. Meine Hand tut weh von der Arbeit der letzten paar Wochen, aber bald bekomme ich eine Pause und ich werde so viele Vögel zeichnen können, wie es mir liegt.
Mein Blick wendet sich von meiner Arbeit ab, um aus dem Fenster zu schauen. Der Regen trifft den Boden so hart, dass ich die redende Stimme kaum mehr höre. Pfützen bilden sich am Boden und ich denke darüber nach wie sich der Regen auf meiner Haut anfühlen würde.
Ich schließe die Fenster, bevor ich die Klasse verlasse. Die Sonne blendet mich, aber ich bin froh über die Wärme, die mir gefehlt hat. Ich lächle ein bisschen und hoffe die Zukunft bringt mir solche Dinge und mehr.
Ich spaziere am Gebäude vorbei. Ich schaue zur Seite, ein geschlossenes Fenster, welches auf den ganzen Innenhof überblickt ist, wo meine Augen als erstes hingezogen werden. Der Spaziergang führt mich zu einem Baum, neben welchen ich mich hinsetze. Meine Hand bewegt den Stift langsam und sicher bis sich eine Blaumeise in meinem Heft bildet. Der Wind verheddert ein paar Blätter in meinen Haaren und die Sonne scheint in meine Augen, aber es verhindert mich nicht davon einen zweiten Vogel auf Papier zu bringen. Schließlich klappe ich das Heft zu, wenn vereinzelte Regentropfen die Bilder zu verschmieren versuchen, aber ich bewege mich nicht vom Fleck. Stattdessen lächle ich und schließe die Augen. Das Warten auf die Zukunft war es doch wert.
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