Das“Geh bitte”
Mein geplanter Flugplan war von Wien nach Amsterdam, von Amsterdam nach Vancouver und von Vancouver nach Nanaimo zu fliegen. Hierbei hatte ich jeweils 4h Umsteigezeit. Nach einigen Komplikationen mit meinem Study Permit und verlorenen Koffern und jeglichen Altersbeschränkungen stieg ich nun endlich in meine letzte Maschine nach Nanaimo ein.
Nach circa 30 Minuten Flugzeit kam ich auf einem der kleinsten Flughäfen, die ich in meinem Leben jemals gesehen hatte, dies ist keine Untertreibung, an. Es gab ein einziges Gate, drei Informationsschalter und das Kofferband, alles in einem Raum. Ich wartete jetzt nur noch auf meinen Koffer. Einige Kinder wurden schon von ihren Gastfamilien in Empfang genommen. Ich wartete und wartete und wartete noch immer auf meine Koffer. Meine Mutter war immer auf dem Laufenden und blieb die gesamte Reise lang, die ja wegen der Zeitverschiebung bei ihr bis mitten in die Nacht ging, auf und war sogar nervöser als ich. Nun gut, mein Koffer war noch immer nicht da, und es schien, als wäre ich nicht die Einzige, denn es standen noch gut die Hälfte aller Leute, die in dieser Maschine saßen, dort und warteten, bis neue Koffer oder Taschen hinter dem schwarzen Vorhang auf dem Förderband erschienen. Vergeblich.
Meine Hoffnung war noch nicht verloren, bis die Durchsage kam:“ To all the people who didn’t get their luggage, please come to the information point, because your luggage got stuck in Vancouver”. “Geh bitte”, nicht im Ernst, nicht einmal hier wurde ich verschont.
Nun gut, die Reise war für mich jedoch noch nicht vorbei, denn meine Gastfamilie wohnte noch circa 2 1⁄2 Stunden entfernt, und ich wurde mit einem Shuttlebus dorthin gebracht.
Nachdem ich nun endlich auch dieses Formular ausgefüllt hatte, damit mir mein Gepäck zugeschickt wird, wurde ich von meiner Mutter angerufen. „Wo bist du, Laura“, hat es geheißen. „Wie, wo bin ich, Mama, ich bin in Nanaimo am Flughafen“. „Ja, aber ich wurde gerade von der District Leiterin angerufen und sie hat gesagt, dass der Shuttle Bus Driver dich nicht findet“. “Geh bitte. ” Wie ich oben schon erwähnt hatte, war der Flughafen Erbsengröße. „Mama, dieser Flughafen hat genau zwei Eingänge, und ich stehe bei den einzigen drei Schaltern, die es hier gibt, es kann nicht so schwer sein, mich zu finden“.
Nun, meine Mutter rief dann wieder meine Koordinatorin an, die dann wieder meinen Bus Driver verständigte, der mich dann auch endlich fand. Nun trat ich den letzten Teil meiner Reise an. Die Fahrt war nicht sehr spannend, und ich war wahnsinnig müde, da ich die vorherigen 25 Stunden nicht geschlafen hatte. Jeder der Schüler in dem Bus wurde einzeln abgesetzt, und als ich endlich an meinem Haus angelangt war, stand ich vor der Tür meiner Gastfamilie und klopfte an die Tür. Nichts. Ich klopfte wieder und klingelte auch. Nichts. „Geh bitte“, das ist jetzt ein Scherz. Endlich öffnet sich die Tür.
Nach soliden 27 h war ich angekommen.
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