Das Labyrinth der Vergangenheit, der Gegenwart und der Zukunft
Verloren stand ich da, wusste nicht wohin. Überall um mich herum waren Augenblicke. Ich stand inmitten eines Spiegellabyrinths, doch anstatt meiner Spiegelung sah ich kleine Filme. Manche kannte ich und manche nicht, doch auch die kamen mir bekannt vor, als würden sie zu mir gehören. Als ob ich in den Erinnerungen einer Person stehen würde, die ihr Leben schon hinter sich hatte. Es war nur nicht irgendwer, diese Person war ich. Wie konnte das sein? Ich hatte doch noch mehr als mein halbes Leben vor mir und doch war ich hier. Durch all diese Erinnerungen schwebten ganz viele Gefühle durch die Luft. Diese Emotionen mischten sich mit meinen eigenen. Ich wusste nicht mehr, was ich fühlte, es war alles zu viel. Ich schwankte einige Schritte in einer Art Delirium. War ich tot und durchlebte gerade, in dem Glauben jung zu sein, meine ganzen Erinnerungen? Nein, das konnte nicht sein. Diese Zuversicht überkam mich, als ich vor einem Spiegel stehen blieb, aus dem mich schöne braune Augen anschauten. Diese Augen gaben mir Sicherheit. Im Spiegel sah ich mich selbst und die Person mit den Augen auf einer Couch liegen. Wir nennen diese Person einfach M. M lag in meinen Armen, während wir einen Film schauten. Dies war eine glückliche Erinnerung. Mir wurde klar, um hier rauszukommen, musste ich mich auf Momente konzentrieren, in denen ich mich sicher, glücklich oder geborgen gefühlt hatte. In diesem Moment brachte mich eine unsichtbare Macht zu einem anderen Spiegel. In der Spiegelung sah ich mich, meine Freundinnen und M um ein Lagerfeuer sitzen, während wir Marshmallows grillten und Spiele spielten. Als ich mich umdrehte, sah ich eine ähnliche Situation ein paar Jahre später, welche mich zum Lächeln brachte. Schöne Momente wiederholen sich zum Glück oft. Schnell wurde ich an eine andere Stelle des Irrgartens gezogen und fand vor mir einen schönen Familienmoment. Wir saßen in einem Restaurant am Strand, lachten und warteten auf unser Essen. Währenddessen spielten wir ein Spiel, welches wir immer spielten, wenn wir auf etwas warteten. Das war eine wunderbare Erinnerung! Ich schloss für einen Moment meine Augen und schon stand ich vorm nächsten Spiegel, der mir einen Moment des Sommers zeigte. Um einer meiner besten Freundinnen und M zu besuchen, fuhr ich auf ein Festival. Die beiden hatten dort mit ihrer Band ein paar Auftritte. In den Pausen hatten sie jedoch Zeit für mich. Dies zählte das zu einem der schönsten Momente des Sommers. Auf einmal veränderte sich meine Umgebung und ich stand in einem großen Raum voller Spiegel mit glücklichen Augenblicken. Am Ende des Raums war der Ausgang. Die Botschaft dieses Erlebnisses soll sein: Auch wenn du nicht mehr weißt, was du fühlst und das Gefühl hast, da nicht mehr rauszukommen, egal wie hoffnungslos es ausschaut, halte dich an positive Dinge im Leben und du wirst einen Ausweg finden.
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