Das Leben unserer Kinder
Mühsam rapple ich mich auf, um erneut aus dem Fenster zu sehen. Es ist wahr! Draußen fliegen Autos vorbei, Menschen steigen in komische Kapseln, ein Lichtschein steigt auf und kurze Zeit später sind die Personen weg sind auf einmal nicht mehr da. Roboter schweben über den Häusern hinweg. „Wo sind wir hier gelandet?“, frage ich Max, meinen Freund. Mit beeindruckter und zugleich schüchterner Stimme beantwortet er meine Frage: „Ich weiß es nicht.“ Ich drehe mich um, krame mein altes Samsung heraus und versuche es einzuschalten. Es funktioniert! Auf dem zerkratzten Display taucht ein kleiner, sehr dunkler Kalender auf, auf dem 19. Juli 2122 steht. “Was ist passiert? ”, sage ich verzweifelt. „Ich weiß es nicht. Wie kommen wir wieder zurück?“, erwidert Max. Mit verzweifeltem Blick schaue ich ihm in die Augen.
15 Minuten später stehen wir gemeinsam vor der Haustür und mit einem kräftigen Ruck stoße ich die Tür auf. Alles hier ist anders, ich weiß nicht, was es ist, aber irgendwie finde ich es auch schön, hier zu sein und die Welt einmal in einer anderen Zeit zu sehen. Ich schaue meinen Freund an, während er sich fasziniert umsieht. Und denke: „Wenn meine Kinder und Enkelkinder später einmal dieses Leben führen, das ich hier gerade sehe, mache ich mir keine Sorgen um sie.“ Ich sehe mich noch einmal um und bewundere das Leben um mich herum. Langsam öffne ich meine Augen. Ich sitze im Wohnzimmer, nach einem kurzen Blick auf mein Handy sehe ich, dass ich wieder zurück in der Gegenwart bin. Es ist der 22. September 2022. Max schaut mich mit interessiertem Blick an. „Was gibt es denn so Wichtiges, das du mir erzählen wolltest?“, erkundigt er sich. Ich schaue ihn mit Freudentränen in den Augen an und flüstere ihm zu „-Ich bin schwanger!“
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