Das Licht am Ende des Tunnels
Die letzten Augenblicke im Leben eines alten Menschen sind gefüllt mit leidenschaftlichen Erinnerungen. Er liegt still in seinem Bett, ganz alleine, nur das Ticken der Uhr ist zu hören, sein Atmen wird schwerer, und jeder Atemzug könnte der letzte sein. In diesen Momenten scheinen die flüchtigen Augenblicke seines Lebens noch einmal aufzuleuchten, wie der Apspann eines Filmes.
Es sind die kleinen, fast vergessenen Momente, die jetzt in seinen Gedanken herumrasen. Der Augenblick, als er das Lächeln seines neugeborenen Kindes zum ersten Mal sah, der erste Morgen in seinem eigenen Zuhause, der Duft von Regen in einer Sommernacht und die ersten Errungenschaften seines Lebens. Diese Erinnerungen, die im Alltag oft als unwichtig erschienen, sind jetzt klar und präsent, als ob sie noch für ein letztes Mal verewigt werden wollen.
Während er dort liegt, bewegt sich die Welt um ihn weiter, doch für ihn hat sie in diesen letzten Augenblicken angehalten, er durchlebt sein Leben von vorne und genießt jede Sekunde davon. Er nimmt dabei die traurigen und seelenlosen Blicke seines engsten Familienkreises und seiner Frau nicht wahr.
Seine Familie ist da, doch er ist mit seinen Gedanken woanders – in den Augenblicken, die sein Leben ausmachten. Diese kleinen, flüchtigen Erinnerungen sind alles, was bleibt, bevor das Leben selbst leise zu Ende geht. Mit seinen letzten Kräften schenkt er seinen Geliebten ein letztes Lächeln, bedankt sich für die unvergesslichen und unvergleichlichen Augenblicke seines Leben und nimmt den letzten Atemzug, welcher in der Stille der Nacht verblasst.
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