Das Mädchen hinter der Tür
"Du musst ins Krankenhaus. " Diese Worte schockten das Mädchen. Sie schwieg und versuchte das zu verarbeiten. "Du brauchst keine Angst zu haben. Ich habe schon angerufen und sie wissen, dass du kommst. Ihr müsst euch hinten bei der Notaufnahme melden. " So wurde sie entlassen und kam anschließend mit dem blauen kleinen Koffer wieder raus. Das Mädchen wartete und dann kam eine Frage "Willst du, dass Frau Annea mit dir fährt? Weil ich müsste gleich wieder gehen. " Sie nickte und war einverstanden. Kurz darauf brach das Mädchen in Tränen aus, Angst machte sich in ihr breit. Die Zeit drängte und sie mussten los. Sie versuchten, ihr Mut zuzusprechen, und wünschten ihr Glück. Dann schloss sich die Tür zu ihrem Zuhause hinter ihr und die nächste vom Auto. Sie fuhren ins Krankenhaus und meldeten das Mädchen direkt in der Notaufnahme an. Eine weitere Schwester kam und brachte sie auf die Station 32. Dort hieß es, dass sie sich unten anmelden müssten. Also nach unten und warten, bis der Aufruf kam. Reden, Fragen und Antworten. Sie schrieb auf und sie waren still. Nach dem sie keine Fragen mehr hatte, gingen sie wieder nach oben und in einen kleinen Raum mit Milchglas. Das Mädchen wurde gewogen und ihre Größe gemessen. Dann endlich teilte man ihr ein Zimmer zu, ein Blick nach draußen . . . es war bereits dunkel. Es klopfte und eine Schwester kam mit einem Tablett rein. "Hier hast du ein Abendessen. " Sie nickte "Danke. " Als sie wieder raus ging, kam wenig später eine Ärztin rein und wollte wissen, wo ihre ganzen blauen Flecken wären. Sie zeigte ihr alle Stellen, die sie wusste. Die Ärztin merkte sich die Stellen auf einen kleinen Menschen, welcher auf ihrem Blatt zu sehen war.
Ruhe kehrte nochmal ein und Frau Annea und das Mädchen fingen wieder an sich zu unterhalten. Nebenbei begutachtete die Kleine ihr Essen und verschlang ein wenig davon "Das Besteck riecht nach unechtem Metall. " Sagte sie und Frau Annea musste lachen "Das hab ich jetzt aber auch noch nicht erlebt, dass jemand darauf achtet. Schmeckt es wenigstens? " Kauend nickte das Mädchen, schnell schluckte sie das Essen runter "Magst du auch was? " Doch die Frau schüttelte den Kopf "Nein iss du mal. " Hungrig aß das Mädchen das, was ihr schmeckte, und packte ihre Sachen zusammen mit ihrer Aufpasserin aus. Kurz darauf erschien wieder eine Ärtzin und holte sie in einen Behandlungsraum. Sie sollte sich auf die Liege legen, niemand sah sie an. Es herrschte eine Hektik in diesem Raum die ihr Angst machte. "Wir legen dir jetzt einen Zugang, das tut nicht weh. Willst du lieber ihre Hand halten? " Erst wollte sie nicht. Als sie die Nadel dann sehen konnte, umso mehr. Sie fingen an und es schmerzte. Sie kniff die Augen zusammen, um es zu ertragen. Sie verfehlten beim ersten Versuch und mussten nochmal ein wenig zurück. Endlich lag es richtig und sie erlösten das Mädchen von der Qual. Zitternd ging sie langsam schlurfend, die Arme um ihren Körper geschlungen, in ihr Zimmer. Frau Annea musste gehen, die Tür ging zu und das Mädchen weint.
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