Das Nichts oder das Etwas?
Hallo Liebste!
Ich fliege durchs Nichts. Gibt es das große Nichts, oder gibt es nur Etwas, denn sobald Etwas ist, ist es doch Etwas, nämlich das Nichts.
Fliegen und gleiten und Sterne bestaunen; das ist es was ich tue. Ich wollte erforschen und Antworten finden, Mysterien klären und Geheimnisse lüften, die Welt, das All und uns verstehen, obwohl wir uns schon verstehen. Wir verstehen, wir Physiker und Astronauten wissen, wie sich das Rad der Zeit dreht, wie der Raum sich verhält und wer wir sind. Die einzige Frage die man sich als Laie stellen kann, ist, ob nicht jeder Physiker ein Chauvinist ist, denn wir haben unsere irdischen Regeln, welche für ALLES und JEDEN im Universum gelten. Und ich sage dazu: ja, denn wir Physiker können das, weil wir recht haben, wir prophezeien und es tritt ein, wir wissen was passiert, doch ich wusste es nicht, als ich mich auf eine ungesicherte Instandhaltungsmission einließ, damit unser Schiff wieder volle Leistung geben konnte.
Ich glitt davon, ins Nichts, oder ins Etwas, wer weiß das schon? Ich rolle mich und sehe den Ball, nicht die Scheibe, den ich Heimat nenne und fliege durch ein leeres Dodekaeder, ein Ellipsoid, oder eine Hypertorusform. Ich beobachte die Sterne und sie wirken genau so klein, wie sie es auf der Erde tun. Stille herrscht hier überall, nur ein leichtes Summen trifft meinen Körper; ist es Licht oder eine andere Welle? Ich fliege gen Vergangenheit, und wer sagt das stimmt nicht, kann mich mal. Mein Sauerstoff wird knapp. Und ich schreibe dir um mich zu verabschieden, falls mich meine Kameraden doch finden; und ja, ich kann schreiben in meinem Anzug; ich habe einen Stift und einen Block in meiner Tasche. Ich weiß nicht viel, außer, dass alles ein Ende hat: mein Sauerstoff, meine Geduld, meine Reserven. Doch es gibt Dinge, die keine Ende haben, nämlich meine Liebe zu dir und das Universum. Und natürlich eine Wurst, denn die hat nicht ein Ende, sondern zwei.
Ich liebe dich.
Dein kleiner/großer Forscher
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