Das Objekt der Zukunft
Auf den Straßen Birminghams 1926
Murphy McCroy wanderte durch die leeren Gassen Fairfields. Er richtete seinen Penny-Kragen, als er links von sich zwischen den vollen Müllsäcken etwas aufblitzen sah. Murphy zögerte. Seine Frau erwartete ihn zuhause und er hatte die Zeit übersehen in der Bar, zwischen den Whiskeygläsern und Zigarrenrauch. Aus seiner Anzugtasche zog er eine Taschenuhr. Die Minute würde ihm und seiner Frau nicht schaden, redete er sich ein. Mit wankenden Schritten stolperte der Mann zu dem fremden Objekt. Angekommen griff er nach dem glänzenden Unbekannten, welches sich plötzlich deformierte, und schon fand er sich an einem fremden Ort. Er konnte die zerstörte Umgebung nicht schnell genug registrieren, da packten ihn unzählige Hände. Eine vor ihm stehende Frau mit einem gelben Schutzanzug nahm ihn und zog ihn auf die Füße. Sie schaute Murphy mit einem neugierigen und sogleich hoffnungsvollen Blick an. Mit einem Handzeichen deutete die Frau den anderen Personen mit Schutzanzügen, dass sie den Mann an einen neuen Ort bringen sollten.
In einem geheimen Labor Tokios 3428
Die wenigsten Überlebenden hetzten in ihren weißen Laborkitteln unter dem rot leuchtenden Alarm herum. Seit der Machthaber zwei Drittel des Planeten eliminiert hatte, lief alles schief. Das Objekt, welches nach unzähligen Jahrzehnten von Quantenphysikern endlich zum Laufen gebracht wurde, fluoreszierte nun. Das blaue Licht und das rote Blinken des Notfallalarms vermischte sich mit dem Getümmel der panischen Gruppe der letzten Physiker. Ohne Vorwarnung wurde das komplette Laboratorium stockfinster. Keine Lichter, keine Bewegung, nur lautes Atmen verbreiteten sich. Der Notfallreaktor sprang an und brachte den Leuten Licht. Doch sie sahen kein scheinendes Objekt mehr. Es war verschwunden.
Vor dem Labor, Tokio 3452
Seit dem sogenannten Zerfall der Zukunft starben jegliche Menschen weg wie die Fliegen. Es gab maximal 2. 500 noch Lebende auf der Erde. Die meisten versammelten sich im Osten Japans. Der letzte bestehende Ort, der schon bald sein Ende finden würde, wenn sich die Menschen weiterhin wie Wildtiere aufführten. Raub, Mord und Flucht sind die einzigen Handlungen, welche durchgeführt werden. Doch es gab eine Gruppe voller Quantenphysikern, die noch immer an ihr Projekt glauben. 34 Jahre später fanden sie heraus, dass sich das Glauben und Hoffen lohnte. Das Objekt tauchte vor dem noch stehenden Laborgebäude auf. Aber es war nicht allein. Ein Mann in einem anthrazitfarbenen Tweed-Anzug lag vor ihnen. Sie holten ihn sofort ins Gebäude, mit den höchsten Schutzmaßnahmen, die verfügbar waren.
Im Labor sperrten sie den Mann ein. Sie betrachteten ihn erstmals und stellten fest, dass er eindeutig nicht von diesem Zeitalter stammt. Sein Auftreten deutete auf die europäische Nachkriegszeit hin. Könnte dieser Mann ihnen helfen, die Welt nach ihrem Krieg wieder aufzubauen, oder war es schon längst zu spät…?
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