Das Produkt
Eine Masse ist‘ s. Eine Masse, in der keiner Platz findet, sich zu bewegen, Luft findet, zu atmen, Boden findet, Fuß zu fassen. Tausend Menschen stapeln sich in Regalen an den Wänden, in vollen Lagern, bereit zum Verkauf, um einen Tag zu taugen, den anderen in der Ecke zu liegen. Und doch produzieren sie noch mehr Menschen, mehr gleichartige Wesen. Schau sie an! Sieht nicht einer wie der andere aus, wenn sie scheinbar eilen, durch die träge Masse gebannt? Millionen Menschen, einer wie der andere.
Jeden Tag kommen die Lastwagen, sie zu nehmen, zu verpacken, zu verschicken. Wissen sie, was die Menschen denken, so stören sie sich nicht daran. Sind‘ s doch nur Menschen. Eine Population von Milliarden Kreaturen, bedeutungslos im Einzelnen. Eine Massenware.
Traurig schauen diese Wesen aus ihren Schränken. Warten und fürchten. Ihr biederes Leben zieht vorbei in einem Wirbel aus Staub, der sich über sie legt. Nur wenige werden von den Lastwagen abgeholt, um den einzigen, bitteren Triumph zu genießen. Warten und wissen. Wissen, dass sie ihr Los mit zu vielen Artgenossen teilen.
Bis einer sagt, was alle denken, und jeder tut, was richtig scheint und doch zerstört. Das ganze Blendwerk stürzt in einem Sturm großer Ideen ein, ein erdrückendes Meisterwerk aus Wolkendunst zersetzt das andere. Und jedes überlebende Individuum, das ihn sieht, den nebligen Überrest der Ideologien, der weiß: Es war genug.
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