Das Tempo des Herzens
Manchmal frage ich mich, was Zeit eigentlich ist. Ob sie wirklich etwas Konstantes ist, das wir zählen, messen, in Sekunden, Minuten, Stunden pressen – oder ob sie eher ein Gefühl ist, das sich ständig verändert. Vor nicht einmal zwei Wochen bist du in mein Leben getreten. Rein rechnerisch ist das fast nichts. Ein Blinzeln, ein flüchtiger Moment in einem langen Jahr. Und doch fühlt es sich an wie eine Ewigkeit.
Wenn ich bei dir bin, scheint die Uhr jede Macht zu verlieren. Minuten zerrinnen, als hätten sie nie existiert. Das Tempo der Zeit verändert sich, als würde sie sich nach uns richten – manchmal schneller, wenn wir lachen, manchmal langsamer, wenn ein Blick länger verweilt. Ich merke plötzlich, dass Tempo nicht nur Geschwindigkeit ist, sondern Intensität. Ein winziger Augenblick kann so voller Leben sein, dass er schwerer wiegt als Wochen, in denen nichts passiert.
Und genau das zeigt mir, wie scheinbar unser Begriff von Zeit eigentlich ist. Zwei Wochen können sich ziehen wie ein ganzes Jahr, wenn man wartet, hofft, vermisst. Und sie können vergehen wie ein Wimpernschlag, wenn man das gefunden hat, was das Herz schneller schlagen lässt. Tempo misst sich nicht an der Uhr, sondern daran, wie wir es empfinden.
Vielleicht liegt darin die ganze Magie: Wir können die Zeit nicht kontrollieren, wir können sie nur erleben. Mit dir erlebe ich sie auf eine Art, die mich überrascht , manchmal zu schnell, weil sie davonfliegt, und gleichzeitig unendlich, weil sie tief in mir nachklingt.
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