Das Ungewisse
Wieder eine neue Welt. Alles scheint so fremd. Sonnenlicht strahlt in mein Gesicht, und ich spüre ein Kribbeln auf meiner Haut. Es fühlt sich fremd an, jedoch so vertraut zugleich. Als wäre ich schon einmal hier gewesen. Alles grünt und riecht nach Natur. Der Geruch befreit meine Nase. Der Klang des Wasserfalls, welcher von einem Berg in einen glasklaren See herunterfließt, in meinen Ohren. Dann eine Stimme: „Willkommen in Level 1.“ „Deine Aufgabe ist es, die Akropolatiuspflanze zu finden. Viel Glück!“. Ein Bild einer hellgrünen Blume mit dunkelgrünen Blättern erscheint vor meinen Augen. Na toll, wie soll ich eine grüne Pflanze in einer grünen Landschaft finden? Verzweifelt suche ich kniend die ganze Ebene nach dieser Pflanze ab. Meine Beine schmerzen. Endlich finde ich sie in einer Ecke in der Nähe des Wasserfalls. „Level erfolgreich abgeschlossen!“ Was nun? Ich gehe weiter. Hinter einem dichten Birkenholzwald sehe ich eine alte Holzbrücke durchscheinen. Vorsichtig nähere ich mich dieser, betrete sie und versuche an das andere Ufer zu kommen. Fast am Ende der Brücke verliere ich langsam das Gleichgewicht. Stämme brechen unter mir zusammen. Ich stürze ins Fließwasser. Die Strömung des Flusses, welcher vom See wegfließt, zieht mich mit. Diese Kälte. Ich kann nichts dagegen machen. Die Strömung wird stärker, der Fluss fließt schneller und schneller. Ich schalte mich aus.
Eine Weile später wache ich wieder auf. Ich liege völlig durchnässt im Gras neben einem kleinen Bach. Meine langen, braunen Haare völlig zerzaust. Wo bin ich? Verwirrung. Ah, eine kleine Holzhütte. Ich klopfe an. Niemand macht die Tür auf. Ich öffne diese langsam und vorsichtig. „Tick, tack, tick, tack.“ Ein mit hunderten prächtigen Uhren gefüllter Raum lässt mich erstaunen, denn diese von Außen kleine Hütte ist von Innen ein riesiges Schloss. Ich gehe von Tür zu Tür. Hinter jeder befinden sich noch mehr Uhren in verschieden Farben mit verschiedenen Mustern. Ich frage mich, wo ich bin, wie ich nach Hause komme, ob alles real ist… „BOOM!“ Ein lauter Knall lässt mich aufschrecken. Wie, wo und was ist passiert? Wieder die Stimme. „Level 2, versuche alle Uhren zu stoppen.“ Vorsichtig nehme ich eine Uhr von der Wand und schaue, ob sich auf der Rückseite Batterien befinden, doch da ist nichts. Wie soll ich es schaffen? Ich sehe mich im ganzen Haus um und entdecke einen kleinen blinkenden Knopf. Links unter einer steilen Treppe. Ich drücke darauf und tatsächlich: Die Uhren hören auf zu ticken.
„Level 3, besiege den Boss!“ Wie bitte? Ein blaues, rundes Wesen mit feuerroten Haaren, so groß wie ein Strauß nähert sich mir. Ich renne und renne und renne, doch dieses Monster verfolgt mich. Mir geht die Puste aus und ich stolpere über den Schnürsenkel meiner Vans. Ich bewerfe es mit Steinen. Die liegen überall. Doch es kommt mir immer näher. Sternchen. „Level 0!“
Wir danken unseren Unterstützern
Mit Unterstützung folgender Wiener Bezirke:
Für Sponsoringanfragen wenden Sie sich bitte an Margit Riepl unter margit.riepl@gmx.at
Wenn Sie "Texte. Preis für junge Literatur" unterstützen möchten, spenden Sie bitte auf folgendes Konto:
Literarische Bühnen Wien, Erste Bank IBAN: AT402011182818710800, SWIFT: GIBAATWWXXX
