Der Abschied
Es sollte ein Samstag wie jeder andere werden. Mein kleines Ich stieg sanft aus dem Bett, die Sonne strahlte am Himmel und die Vögel zwitscherten. Ohne jede Vorahnung ging ich in die Küche, ich hoffte auf ein tolles Frühstück, doch ich bekam nichts. Ich ging nochmal ins Wohnzimmer, um zu hören, ob schon jemand wach war. Doch dann ein lauter Knall: Es war die Zimmertür meiner Eltern, sie schrien, ich hatte sie noch nie so schreien gehört. Es war angsteinflößend, mir lief es kalt den Rücken runter. Die Schritte kamen in meine Richtung, sie wurden lauter und lauter. Ich war wie erstarrt; es hörte sich an, als würde der Teufel kommen, um mich zu holen. Doch ich konnte meinen Augen nicht glauben: Es war mein Vater, er wagte es nicht einmal, mir in die Augen zu schauen. Er ging zu seinem schwarzen Porsche Cayenne, startete ihn und war fort. „Er ist weg“, hörte ich aus der Ferne; es war meine Mutter in ihrem Zimmer. Sie weinte und schluchzte. Mein damaliges Ich konnte nicht begreifen, welche Auswirkungen dieser Tag auf mein Leben haben würde. Die Schmerzen, durch die meine Mutter gehen musste. Doch jetzt, jetzt verstehe ich es, alles.
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