Der Anfang nach dem Ende
Der Regen tropfte mir das Gesicht herunter, alles ging so schnell, dass ich es nicht mehr richtig mitbekam. Mein großer Bruder presste meine Hand fest und schaute auf den Boden. Die Regentropfen tropften seine durchnässten, schwarzen Haare herunter, die sein Gesicht komplett bedeckten. Er reagierte nicht, als ich seinen Namen sprach, enttäuscht wandte ich mich von ihm ab und starrte in den Regen, auf das Grab unserer Mutter.
Dies geschah alles als vor mehreren Jahren, aber meinen Bruder veränderte es. Er war nicht mehr der liebe Bruder, den ich kannte, er redet nicht mehr mit mir und verschließt sich immer in seinem Zimmer. Zu Beginn versuchte ich noch, Kontakt zu ihm aufzubauen, aber nach mehreren Fehlschlägen gab ich es auf. Doch alles änderte sich in einer Nacht, ich sah ein helles Licht aus seinem Zimmer kommen, das einfach offenstand. Ich stürmte in das Zimmer und fand meinen Bruder auf seinen Knien unheilvoll lachend vor. In der Mitte stand ein riesiges Metallstück, von dem ich nicht wusste, was es war. „Ich habe es geschafft“, er machte eine Pause, „nach all diesen Jahren!“ Es begann zu blitzen, mein Bruder streckte seine Hand danach aus, doch ich kam dazwischen. Ich packte ihn und schrie ihn an, was das hier sollte, er fluchte und streckte sich nach den Funken und plötzlich blitzte es. Als ich meine Augen öffnete, war es hell, aber etwas war komisch. Ich erblickte meinen Bruder, der vor Freude strahlte, ich verstand nicht, was vor sich ging, aber laut dem Blick meines Bruders er schon. Er stand auf und stürmte aus dem Raum, ich wusste nicht, was ich tun sollte, also ging ich hinterher. Doch als ich den Raum verließ, bemerkte ich es, es war nicht unser Haus, es ist unser Haus vor vielen Jahren. Ich lief hinter meinem Bruder nach, um eine Erklärung zu bekommen. Da sah ich ihn vor dem Fenster unseres alten Gartens, ich wollte gerade etwas sagen, doch da sah ich, wer im Garten stand, es war unsere Mutter. „Hör mir zu, wenn ich diese Medikamente gegen die Vitamine austausche, die sie immer nimmt, können wir sie retten!“ Ich war entsetzt, dass er alles hier seit mehreren Jahren plante und überhaupt wagte mit der Zeit zu spielen. Jeder, der einer dieser Filme sah, wo es versucht wurde, weiß, dass es nicht gut ausgehen kann. Ich versuchte es ihm zu erklären, dass ich nicht mit der Zeit spielen möchte, doch sein freudiges Gesicht wurde kalt. Er wandte sich von mir ab und tat es trotzdem, ich versuchte alles, was ich konnte, aber eher ich mich versah, waren wir in unserer Zeit zurück. Doch alles war anders als erhofft, Kaos, alles stand in Flammen und niemand war hier. „Du musst es einsehen, dies ist nicht die Zukunft, die für uns bestimmt ist“, sagte ich zu meinem Bruder. „Wir können auch ohne Mutter eine glückliche Familie sein!“ Ich schloss meinen großen Bruder in meine Arme und endlich fing er an zu weinen. Danach brachten wir alles so wie es war zurück und zu Hause erwartete uns keine Mutter, aber endlich waren wir wieder eine glückliche Familie.
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