Der Anfang vom Ende
Ich habe Angst ein langweiliges Leben zu führen.
Manchmal gehen Dinge zu Ende, weil etwas Besseres für einen bestimmt ist.
Doch woher weiß ich, dass dieses Ende nicht das Bessere für mich gewesen wäre?
Wie kann ich mir sicher sein, dass ich das Beste nicht gerade hinter mir gelassen habe und ich den größten Fehler meines Lebens begehe, halte ich nicht daran fest.
Woher weiß ich, dass es okay ist loszulassen, ohne mir diese Fragen zu stellen?
Kann ich wissen, welcher Himmelsrichtung ich entgegen gehen muss, wenn ich meinen Kompass nicht lesen kann?
Ist es legitim Angst zu haben?
Jeden Tag setze ich einen Fuß meiner Zukunft entgegen. Ich setze dann den anderen dahinter und hoffe darauf, den richtigen Kurs zu behalten.
Eigentlich macht es keinen Sinn, über die Vorwärtsbewegungen nachzudenken, denn auch wenn ich stehen bleibe, gehe ich weiter.
Die Erde hört nicht auf sich zu drehen, nur weil es Nacht ist.
Meine Haut atmet, auch wenn ich die Luft anhalte und doch denke ich darüber nach Luft zu holen.
Ich kann mich nicht aktiv dazu entscheiden mich zu bewegen, denn dazu bin ich gezwungen.
Ich kann mich aber dazu entscheiden in welche Richtung ich gehe, welchen Tabak ich rauche und auf welcher Stelle der Erde ich sein will, während ich mich mit unserem blauen Planeten um die Sonne kreise.
Das Leben endet schlussendlich immer.
Setze ich meinen Stift an, um einen Satz zu schreiben, muss ich diesen wieder absetzen. Am Schluss setze ich einen Punkt. Ansonsten kann man den Satz schließlich nicht lesen. Die Frage ist nur wie, wann und wo er endet.
So oder so muss ich einen Satz schreiben. Ich muss den Anfang großschreiben und ein Satzzeichen setzen, wenn er endet, Darüber habe ich keine Kontrolle. Ich kann nur entscheiden was dazwischen passiert.
Die Geburt ist der Anfang vom Ende, der Tod das Ende vom Anfang.
Entscheide schnell, denn die Zeit rieselt durch deine die Finger.
Entscheide dich richtig, denn es könnte die falsche Entscheidung sein. Du würdest es dein Leben lang bereuen.
Doch entscheide mit Herz und Verstand, sonst findest du deine Route nicht. Dann fährst du stundenlang durch die Prärie und siehst bis ans Ende deiner Tage nichts als Staub und Steppe.
Das willst du nicht, oder?
Wenn doch, gibt es zahlreiche Wege, die du Einschlagen kannst, doch mich wirst du in der Bahn dorthin nicht sehen.
Denn ich habe Angst, ein langweiliges Leben zu führen.
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