Der Brunnen des ewigen Lichts: die Erlösung
Wenn ich aber gehe, trauert nicht um mich, denn in dem Moment, dass das Leben von meinem Leib weicht, mein Verständnis entwischt, wenn es unaufhaltbar und entsetzlich vom Fels des Lebens stürzt, und mein Körper still geht, erlöst es meine Seele und ich werde wiedergeboren. Ich lasse meine irdische Form zurück, die ewige Last, die Sünde vergeht. Meine Sinne, die anstatt meiner Seele gefühlt haben, erlöschen und die Helligkeit und Welt des Körpers werden dunkel und bleiben hinter. Meine Seele ergänzt, fühlt nun das Leben. Das Lichtlein, dieser Funke der Essenz der Wesenheit unserer selbst und dessen das wir bereit waren und wahrnehmen konnten, dass das Herz manchmal so zerplatzend und ertrinkend und doch so fern und unvollständig, als wäre da noch so viel mehr, dass wir nicht verstehen oder aufnehmen könnten, gefühlt hat und dass die Seele als eigene erkennt hatte, erleuchtet jetzt und fängt Feuer so hell und explodierend, wie eine Sternschnuppe. Mein Sein erfüllt sich. Das „ich war“, „ich bin“ und „ich werde“ wird zu Einem. Die Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft werden vollkommen in mir und das „Wäre“, „Hätte“ und „Würde“ verblassen ins Nichts. Die Konstanz der Veränderung der Existenz endet und ich kehre zurück zu, wo und wie ich so noch nie war, meinem Schöpfer. Nun bin ich zu einem Ganzem sowie ganz zu einem Teil Gottes und des Reichs dessen, der als ich mein Kreuz für ihn, nach ihm und auf ihm hierhergetragen hab, mich als der Weg durch die Zeit des Unbekannten und der endlosen Möglichkeiten getragen, geschaffen, gelenkt wie auch beschützt, belehrt und begleitet hat. Der Weg der mich aufgenommen, sich mir so oft angepasst und mich neugelenkt hat, ein Zuhause erschaffen und geboten hat, überdies mich mit Liebe so einheitslos und achtlos jener Bedingungen genährt hat, wie es sich die ganze Welt nicht dichten hätte können. Indessen machte er mich fähig zur wahren Liebe und hungrig für Wahrheit und Gerechtigkeit, überließ zudem die Ruhe seines mir. Er ist die Quelle, an der sich meine Seele betätigt und folgend angeschlossen hat, so wurde ich geführt auf dem schmalen Weg zum engen Tor zum Reich dessen, der Barmherzigkeit will, nicht Opfer. Dort falle ich dann zu meinem Tiefsten und es wird sein, das sein wird. An diesem Ort gleiche ich dann den Engeln, denn er ist Alpha bis Omega, Anfang bis Ende. Doch kein Ende. Tod die Versetzung von Ende zu Anfang. Anfang des Reichs der Wahrheit. Anfang der Vollkommenheit des Lebens.
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