Der Dinkler, der Meiler und die Mayer
Meiler: Sag Herr Dinkler, Sie stellen mich gar wieder so bloß. Des stimmt jo goa ned wos ears da über mi sogen. Sie hoben des wieda gonz foisch ind Erinnerung.
Dinkler: Ja Herr Meiler, wos sogen Sie, wos isn passiert laut Erna? Gonz glaubn tua I erna a ned.
Meiler: Ja Herr Dinkler, I was doch gaunz genau wos passiert is und erna kennans ma ned dazöhn, dass I a schlechtes Gedächtnis hob. Da jüngste bin I a nimma, oba meine Sochen was i nu gonz genau, des kannst ma glaubn.
Dinkler: Herr Meiler, I wüll und dedat erna nie als Lügner bezeichnen, nen, owa I hob des Gonze hoit scho onderst in Erinnerung und deppat kaunst mi a ned nennan.
Meiler: Also, Herr Dinkler, I kenn erna scho recht long und I dedat Sie niemois als Lügner ostempeln, des warat unter meiner Würd.
Dinkler: Jo guad, guad…Is scho guad Herr Meiler.
Meiler: Owa Herr Dinkler, wie find ma denn jetzt die Woaheit raus? I glaub erna scho, aber I kau ja a schlecht im Unrecht sei. . .
Dinkler: Na I hob da so a Idee, Herr Meiler.
Meiler: Ah echt, Herr Dinkler?
Dinkler: Jo sicha. Jo oiso, sie kennan jo die Frau Mayer von neben aun?
Meiler: Jo gewiss, natürlich, Herr Meiler.
Dinkler: Also hearns, die Frau Mayer wird scho wissen was passiert ist, die ist nämlich unsre Stolkerin, hobens des scho gwusst?
Meiler: Oiso, Herr Dinkler wos redn Sie do wieda? Wos soidn a“Stollkarin” sei? Vaoaschn kau I mi söwa.
Dinkler: Na Herr Meiler, Sie sind der neuen Sproch hintennoch, des is a Ausdruck fia ane Person, die ondre Personen unbemerkt beobachtet und beäugt, gonz mucksmäuschen stüh vom Fenster aus. Do merkst goa nix, erst waun des gonze Dorf plötzlich zum redn auffaungt, woast du hoast an -
Meiler: - an Strawanzer! Aso, jo sicha kenn i des. Mochst as holt oiso ned so kompliziert, I was scho vo wosd redst!
Dinkler: Na gut, Herr Meiler, hätt ma des geklärt, jo. Jetzt miasma nua nuch die Frau Mayer osprechen drauf und sie klärn lossn wer im Recht is.
Meiler: Na schauns, Herr Dinkler, des ist a Idee. . . . Owa. . . woart… Wemma jetzt die Mayer so uffn frogn, waas die jo glei, dass mia wissn, doss sie waas wos mia do redn; oiso dos die hoit unsre“stolllkarin” oder wie a imma is, gö.
Dinkler: Jo, Herr Meiler, do hobens mol Recht. Miasma hoit bissal näher kumman und lauter redn und mia duan als würd ma von nix wissn und daun wird im Dorf spätestens murgn scho jede drüber schwatzen.
Meiler: Hearst, Herr Dinkler, Sie sand a g’scheiter Kautz…. Owa woat, die Frau Mayer hot die Konversation jo jetzt genauso gheart und waas gaunz genau vo unsrem Plaun…
Dinkler: Jo Herr Meiler, do hobns recht. Wieda a mal…. Tjo, kemma nix mochn. . . Oiso, gehma hoit ind Stüberl auf a Seidl?
Meiler: Herr Dinkler, nix geht über a gscheits Bierli. Mochma uns aufn Weg.
Dinkler und Meiler: Pfiati, Frau Mayer!
Frau Mayer: Pfiat eich, Burschen!
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