Der Kampf um den Teich
Jahrelang trafen sich alle Waldtiere täglich an dem schönsten Teich im Wald und feierten den Frieden im Land. Doch eines Tages bekam der Wolf davon Wind und wollte den schönen Teich für sich – daher vertrieb er alle Tiere. Diese wollten sich das nicht bieten lassen und so meldete sich eine Henne, ein Rabe und ein Fuchs um den Teich zurückzuerobern. Die restlichen Waldbewohner beobachteten das Geschehen aus dem Hintergrund.
Als die drei zum Teich kamen, bemerkte sie der Wolf und lachte. „Was wollt ihr hier an meinem Teich?“, fragte er in die Runde. „Wir wollen zurückhaben, was uns gehört!“, krächzte der Rabe bestimmt. Der Wolf belächelte ihn. „Und wie wollt ihr gegen mich ankommen?“, nun wandte er sich Zähne fletschend an die Henne, „Ich bin der Stärkste und Mutigste im ganzen Wald – nicht wahr?“ Die Henne bekam es mit der Angst zu tun und gackerte stotternd: „Ja… ja das seid Ihr.“ Daraufhin verschwand sie schnell im Gebüsch, doch als sie zu Sinnen kam, missfiel ihr ihr Handeln.
Als Nächstes wandte sich der Wolf dem Raben zu:
„An deiner Stelle würde ich es deinem Freund gleichtun.“ Doch dieser blickte erhobenen Schnabels zurück und krächzte: „Von dir lass ich mir nichts befehlen! Denn ich bin viel mutiger als du!“ Das ließ sich der Wolf nicht bieten und schnappte nach dem Raben. Dieser hatte zu wenig Zeit auszuweichen und so räumte der Wolf auch ihn aus dem Weg.
Schlussendlich blickte der siegessichere Wolf dem Fuchs in die Augen:
„Du wurdest Augenzeuge meiner übermenschlichen Stärke. Gesteh deine Schwäche ein und ich werde dich gehen lassen.“ Der Fuchs blickte entgeistert zurück und schwieg. Der Wolf begann zu knurren, doch auch das schien keine Wirkung auf den Fuchs zu haben. Nun wurde der überhebliche Wolf ungeduldig. Er schrie rasend vor Wut: „Wenn du mich nicht sofort als stärkstes Tier anerkennst, werde ich dich fressen!“
Doch gerade als er sein Ultimatum ausführen wollte stand der Fuchs auf und sprach spöttisch: „Jaja – du bist der Allerstärkste im ganzen Wald.“ Er entfernte sich langsam trabend von dem Wolf, der so etwas nicht erwartet hatte. Und so blieb diesem nichts anderes übrig, als verdutzt dem Fuchs hinterherzuschauen. Das fanden die Waldbewohner so lustig, dass sie begannen, den Wolf auszulachen und, da dieser immer machtloser erschien, lachten sie lauter und lauter. Der Wolf knurrte und schrie umher, doch auch das resultierte nur in noch lauterem Gelächter. Da er nur Gewalt kannte war er mit seinem Latein am Ende und es blieb ihm nichts anderes übrig als wegzurennen. Man sah ihn seither nie wieder.
Angst und Furcht führen zu Unmut.
Übermut kommt vor dem Fall.
Doch mit Mut können Ziele erreicht werden, die davor undenkbar erschienen!
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