Der Knoten
Kein Ende nimmt der Faden,
verbunden zu einem Knoten,
der alle eint,
Freund und Feind,
der alles verbindet,
auch wenn es kurz verschwindet,
oder Gedanken für immer vergegenwärtigt,
was ein Atem alles anfertigt,
was er in die Welt hinausschickt,
oder doch nur vergessen lässt,
faltet, ganz klein,
lupenrein,
liegt sie da, die Idee,
unbeachtet im Schatten,
fast verboten,
wie der Gedanke an den Knoten,
der kein Ende nimmt,
wie der Satz eines Kindes,
das die Welt so sieht wie sie ist, ohne Vorurteil,
ohne geheimen Unheil,
mit einem Keil,
der alle Türen offen hält,
aus denen Licht in die Dunkelheit fällt,
das Gutes sieht und bloß Gutes geschieht,
das nicht lügen kann und nur Wahres will,
das nicht versteht,
worum es in Kriegen geht,
warum er existiert,
und es immer jemanden gibt,
der verliert,
warum der Knoten kein Ende hat,
so viele Probleme und alle Lösungen schachmatt,
um jede Windung eine neue Träne,
wenn man doch nur eine Schere nähme,
und in purer Wut alles zerschneide,
all das Leide,
das existiert,
doch das Schneiden kreiert,
auch nur Schutt und Asche,
wie eine im Hass zerbrochene Flasche,
auch nur Blut tropfen lässt,
Menschen verlässt, entlässt, runterlässt, klein lässt, verkümmern lässt, bis der Kampf ablässt und uns den Schmerz erlässt.
Und das Kind, das nicht lügen kann, das nicht versteht,
warum die Welt untergeht,
wenn sich bloß jemand an den endlosen Knoten des Lebens setzen müsste,
und wüsste,
wenn man ihn bloß vorsichtig lösen würde,
Hürde um Hürde,
aber nicht alleine,
alle zusammen,
und nicht zum Scheine,
jeder helfen würde,
so einfach wäre es, denkt sich das Kind,
das nicht lügen kann,
und sich leise zum Schlafen besinnt,
sich lächelnd im Traume vorstellt,
wie sich jeder an Händen hält,
und betrachtet die knotenlose Schnur aus Leben,
in seiner Vorstellung,
wie sie kein Ende nimmt.
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