Der Spaziergang
Es war eine kühle Winternacht in der Riesenmetropole Dubai. Marie war gerade auf ihrem abendlichen Spaziergang. Die Sonne näherte sich dem Untergang, doch die Straßenlaternen beleuchteten den Gehweg der mit Hochhäusern bebauten Stadt. Trotz der düsteren Umgebung fühlte sich das Mädchen in keiner Weise bedroht, alleine, im Dunkeln einen Spaziergang zu machen, da sie es schon öfter gemacht hatte. Marie mochte es schon immer, alleine Sport zu treiben. Die Friedlichkeit und Stille war ein wichtiger Punkt für sie, doch an diesem Tag würde sich ihr ganzes Leben auf den Kopf stellen. Zuerst war alles normal. Sie sah ein paar Passanten und ein Dutzend Läufer. Sie drehte sich um, und sah eine dunkel gekleidete Person 10 Meter hinter ihr. Zuerst dachte sie sich nichts dabei, jedoch begann sie sich aus irgendeinem Grund unwohl und nicht sicher zu fühlen. Aus diesem Grund drehte sie sich noch einmal um, aber die mysteriöse Person war auf einmal verschwunden. Sie war für eine kurze Zeit erleichtert, aber das unangenehme Gefühl war noch immer da. Sie entschied sich, einen kürzeren Weg zu ihrem Haus zu nehmen, um dem unwohlen Gefühl zu entkommen. Deshalb bog sie links in eine kurze Gasse ein. Sie war befüllt mit großen, grünen Mülleimern und Kartonboxen. Es gab keine Beleuchtung, außer das andere Ende der Gasse, wo wieder die bekannten Straßenlaternen zu sehen waren. Marie ging durch die schmale, dunkle Gasse, als sie abrupt stehen blieb, um durch eine andere, viel dunklere Öffnung der Gasse zu schauen. Sie sah einen alten Sofasessel und ein paar Kartonboxen umgaben ihn. Sie wurde aus ihren Gedanken gerissen und ihr Herz fing an zu rasen, als sie eine laut-schreiende Gruppe von jungen Leuten auf der anderen Seite der Gasse erschreckte. Marie zuckte zusammen, doch erholte sich schnell wieder von dem Schreck. Sie führte ihre Besichtigung der dunklen Sackgasse weiter, doch beschloss aufzugeben und endlich nach Hause zu gehen. Sie drehte sich um, richtete ihre Augen nach vorne und sah nur mehr das silberne Glänzen des Messers, als auf einmal eine dunkel gekleidete Person auf sie zusprang und das Messer in ihren Körper hineinrammte. Marie schnappte nach Luft, sie versuchte sich zu wehren, doch es nutzte alles nichts. Sie schlug mit ihren Armen und Beinen um sich, bis sie stolperte und am Boden landete. Marie saß an der Wand der dunklen Gasse, mit einem blutenden Messerstich in ihrem Bauch. Sie fühlte unglaubliche Schmerzen. Sie sah nur mehr den schwarzen Hoodie der mysteriösen Person, des Killers und wie sie sich umdrehte, um zu gehen. Sie versuchte sich noch mit letzter Kraft irgendwie zu retten, konnte aber keinen Muskel in ihrem Körper mehr bewegen. Als sie das Blut fließen sah, wurde sie ohnmächtig. Bis zu ihrem letzten Moment konnte sie nicht ausmachen, wer ihr das angetan hatte, doch nun schlossen sich ihre Augen und ihre Gedanken wurden ganz leise. Bis sie gar nichts mehr dachte, oder fühlte.
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