Der Sturm in mir
Millionen Regentropfen trafen auf das schon nasse Gestein. Die Luft war kalt und frisch. Ein Sturm zog auf. In der Ferne hörte man das dröhnende Gewitter. Grelle Blitze erhellten den schwarzen Horizont. Sie brachten das einzige Licht in die Dunkelheit. Blickte man über die gefährliche Klippe, sah man die Wellen des Ozeanes toben. Wie sie gegen die mächtigen Felsen peitschten, schlussendlich aufgingen und sich wieder mit dem salzigen Wasser vermischten.
So fühle ich mich in diesem Augenblick. Die vielen Regentropfen sind meine vergossenen Tränen. Das dröhnende Gewitter ähnelt meinen Emotionen, die aus mir ausbrechen wollen. Die Wellen bilden den Fluss an glücklichen Erinnerungen. Alle, die auf einmal in mich einschlagen und meine Sinne vernebeln. Der Sturm ist in mir und ich ertrinke an der Gewalt des Gewässers. Ich spüre ein stehendes Gefühl in meinen Lungen. Eines, das mir den Atem verschnürt. Das war das letzte, was ich fühlte.
Ich weigere mich die Augen zu öffnen. Ich bin noch immer zu feige der Wahrheit ins Gesicht zu sehen. Dass du nicht mehr hier bist.
Können wir uns bitte noch ein letztes Mal in die Arme nehmen?
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