Der Tag der Wahrheit
Ich heiße Jack und ich bin 17 Jahre alt. Ich wohne in einem kleinen Haus in Minnesota mit meiner Familie. Es war ein ganz normaler Dienstag, an dem ich wie immer um 6: 35 aufstand, um in die Schule zu gehen. Noch ahnte ich nicht was an diesem schrecklichen Tag passieren sollte. Nachdem ich völlig verschlafen den Wecker abstellte machte ich mich auf den Weg hinunter ins Wohnzimmer, wo bereits meine Mutter und mein kleiner Bruder Chris auf mich warteten, um mit mir zu frühstücken. Meine Mutter hatte Gebäck und Orangensaft gekauft, aber da ich leider nicht viel Zeit hatte, aß ich fast nichts. Danach machte ich mich fertig, um den Bus noch rechtzeitig zu erwischen. Ich putzte mir die Zähne und zog mir eine kurze Hose und ein T-Shirt an. Um Punkt 7: 00 wurde ich von dem überfüllten Schulbus abgeholt. Ich war noch sehr niedergeschlagen, da wir in der ersten Stunde Mathematik mit Miss White hatten. Ich hasste Miss White. Sie machte mir jede Mathe Stunde zur Hölle nur weil ich damals unabsichtlich Kaffee auf ihr Lieblingskleid gekippt habe. Als ich in der Schule ankam, sah ich einen meiner Freunde schon auf mich warte. Er heißt CJ. Also das war nicht sein richtiger Name, denn den wusste niemand. Nicht einmal die Lehrer. Ich habe mich bis heute nicht getraut, ihn auf seinen richtigen Namen anzusprechen. Die erste Stunde verlief eigentlich relativ reibungslos, bis auf die üblichen Bemerkungen von Miss White. Aber danach änderte sich alles. Ich wollte gerade zurück in den Klassenraum spazieren, als ich plötzlich laute Schüsse hörte. Mein Herz blieb stehen. In diesem Augenblick dachte ich, dass mein Leben heute vorbei sein würde. Mein Atem stockte und ich blieb erstarrt stehen. Plötzlich wurde der Amok-Alarm ausgelöst. Eine unüberhörbare Sirene übertönte alles andere. Ich erwachte aus meiner Schockstarre und rannte los. Wir hatten gelernt uns in so einer Situation im Klassenzimmer zu verstecken. Also nahm ich den schnellsten Weg zu meiner Klasse. Dort angekommen sah ich alle meine Mitschüler, die sich schon hinter Tischen und Stühlen versteckt hatten. Ich war gerade noch rechtzeitig gekommen, bevor der Lehrer die Schüler dazu anwies, die Tür zu verbarrikadieren. Ich schwitzte und ich bekam Panik. Ich dachte über alle möglichen Szenarien nach. Dann überblickte ich die Klasse. Aber eines fiel mir auf: CJ war nicht da! Ich fragte meine Mitschüler panisch, ob sie ihn gesehen hatten. Sie sagten, er wäre aufs Klo gegangen und nicht mehr zurückgekommen. Ich hatte extreme Angst um ihn. Ich konnte ihn da draußen nicht alleine lassen. Ich nahm all meinen Mut zusammen, riss alle Tische und Stühle von der Tür weg und stürmte auf den Gang. Es war ruhig. Man hörte keine Schüsse mehr und auch keine Schreie. Ich schlich langsam zum Klo, aber da war niemand. Als ich hinaus schlich, blieb mein Herz stehen. Vor mir stand CJ mit einer Waffe in der Hand. Ich konnte meinen Augen nicht trauen. Ich konnte nicht atmen, geschweige denn reden. Ich war völlig geschockt.
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