Der Teufel und was ich über ihn sagen kann
Äußerst charmant und immer die richtigen Wörter parat, auch wenn er kritisiert, kann man ihm nicht böse sein, denn alles was er sagt ergibt Sinn. Manipulation liegt ihm. Aus welchen Gründen auch immer, weiß er wie sein gegenüber denkt und handelt, was ihm die Arbeit erheblich erleichtert. Menschenkenntnis ist sein zweiter Name, er weiß viel über Körpersprache und weiß wie er seine einsetzten muss, um das zu bekommen was er will. Er will niemandem schaden, jedoch will er sein Ziel erreichen und das erbarmungslos, deshalb verletzt er manchmal Menschen, die ihm Nahe stehen. Niemand versteht ihn, nichtmal er sich selbst. Keiner kann sagen, wann es begonnen hat und wie es dazu gekommen ist, dass er plötzlich nicht gut war. Anfangs fiel es keinem auf, dass sich das Licht in seinen Augen verändert hat, dass sein Blick plötzlich leerer und feindseliger wurde, aber sein Geist füllte sich mit neuer Energie und er begann das Leben als eine Art Probe zu sehen, in der die Anderen, nichts anderes, als Figuren in seinem Spiel der Lebens sind. Trotzdem hält ihn Nachts etwas wach, keine Position scheint passend, einmal ist es eisig kalt, ein andermal höllisch heiß. Dann steht er auf und tigert in seinem Zimmer auf und ab, fasst sich an den Kopf und verzerrt sein Gesicht, als hätte er unermessliche Schmerzen. Immer unruhiger wird er und die Luft in dem Raum wird immer schwüler, seine Sicht verschwimmt, alles verliert an Sinn und diesmal helfen ihm seine Redekünste nicht, denn er kann sich nicht anlügen, er wird immer die Wahrheit wissen, dass auch er nur ein Mensch ist. Den Teufel gibt es nicht, er hat ihn erfunden. Der Teufel ist eine gebrochene Seele, die sich hilflos fühlt. Der Teufel existiert nicht, denn er ist seinem Kopf, in seinen Gedanken. Ewig ist es her, seitdem er das letzte Mal geliebt hat und Liebe erfahren hat. Die Welt hat ihn misstrauisch gemacht, er ist zu aufmerksam für die ignorante Menschheit. Er sieht was real ist, die Korruption, die Ungerechtigkeit, den Hass und er fragt sich: , , Wann hat die Menschheit aufgehört, sich vollkommen zu fühlen? " All das hat ihn zerstört, hat den wunderschönen Wald in ihm abgebrannt und den Boden verpestet. Seither liegt überall Asche, nie wird dort jemals wieder etwas gedeihen. Was früher einmal grün war, ist nun grau und nach jeder kopfzerbrechenden Nacht, wird er morgens daran erinnert, dass er innerlich tot ist. Jeden Morgen sieht er dieses freudlose grau in seinen Augen. Er wollte nie der Teufel sein, die Welt hat ihn dazu gemacht und nun bleibt ihm nichts anderes übrig, als dies zu seinem Schicksal zu machen und sicherstellen, dass keine einzige Seele von seinem Geheimnis erfährt.
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