Der Traum vom Träumen
Ich habe immer gern geträumt. Ich habe die Minuten gezählt bis meine Augen zufallen, bis ich in andere Welten reisen kann, bis der Traum wie Wirklichkeit erscheint und mich oft in Tagträumen verloren.
Jetzt sehne ich mich nur noch danach. Ich würde gerne wieder träumen. Zugern würde ich träumen können. Träumen von einer Zukunft, die mich wie eine warme Morgensonne freundlich anlächelt. Doch die Zukunft lädt mich nicht ein, begrüßt mich nicht, heißt mich nicht willkommen. Stattdessen umgibt mich schwarze Stille.
Unruhig, voller Hoffnung habe ich auf den Moment gewartet, wenn auch mir die Zukunft zuwinkt. Doch erfüllt hat sich mein Traum, mein sehnlichster Wunsch, bislang noch nicht. Erwartung und Vorfreude sind verblasst. Nach und nach haben sie sich zu Enttäuschung verwandelt. In diesem Moment, jetzt, ist auch davon nichts mehr vorhanden. Nun, scheint nicht nur die Zukunft leer zu sein, auch in mir breitet sich Leere aus. Die Zukunft erscheint mir unerreichbar und farblos und auch meine Farben sind verschwunden. Ich lebe in Schwarz-Weiß.
Tränen über Tränen rollen über meine Wangen. Doch sind es keine Tränen der Trauer. Es ist das Gefühl der Verzweiflung, das in mir ausbricht. Wie soll ich träumen können, wenn es nicht nur meine eigenen Gedanken sind, die mir sagen, dass mich keine bunte Zukunft erwartet. Auch von links sowie von rechts, rufen sie mir zu, um all das zu bestätigen. Mir fehlen die Antworten. Wo, sag mir wo kann ich erfahren, ob sie recht haben? Wohin muss ich dafür reisen? Ich breche sofort auf. Was, sag mir was muss ich tun, um wieder träumen zu können? Welche Maschine muss dafür erfunden werden? Ich werde sie erfinden. In welche Kugel muss ich schauen, um all das zu widerlegen? Könnte jene Kugel eventuell auch die Frage beantworten, die Frage, die nicht ausgesprochen werden darf? Dann würde ich sie aussprechen.
Wird dies mir eine Möglichkeit bieten, um endlich zu erfahren, ob es sich lohnt auf eine Zukunft zu warten, die grausam vor mir davonläuft? Es scheint mir unmöglich die Zeit zu überbrücken, bislang mir diese Frage, es müsste nur diese eine sein, beantwortet ist. Es ist unmöglich diese Zeit zu überbrücken. Es ist unmöglich, da es so scheint als würde sie niemals enden.
Ich will nicht mehr verzweifeln, will nicht darauf hoffen müssen, will nicht mehr warten.
Werde ich jemals dazu in der Lage sein von einer zauberhaften Zukunft zu träumen? Werde ich jemals wieder dazu in der Lage sein zu träumen? Gibt es für mich in der Zukunft noch einen Traum?
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