Der verlorene Zauber unserer Zukunft: Damals war alles besser…
Gibt es wirklich noch Menschen, die heute ohne Handy leben? Für unsere Generation unvorstellbar.
Wir denken, dieses Gerät ermöglicht uns Freiheit und Flexibilität. Ist das so? Schränkt das Smartphone wohl eher nicht ein: permanente Erreichbarkeit, permanentes Kontrollieren ob und wer uns wohl kontaktiert, permanente Datenerfassung, permanentes Dokumentieren von jedem einzelnen Moment… Trauen wir uns denn überhaupt zu, ohne das Handy aus dem Haus zu gehen?
Die heutige Generation leidet deutlich an sozialen Ängsten und Defiziten. Woran das wohl liegt? Wir sind nur noch gestresst, das Selbstvertrauen wird reduziert, weil wir uns kaum noch zutrauen, überhaupt einen Tag, ohne das Smartphone auszukommen. Kommunikation ohne Handy ist deutlich intensiver und effektiver. Wer nicht nur Sprachnachrichten hin und her schickt, der schult seine Ausdrucksweise. Wir transportieren somit Emotionen und Humor deutlich besser. Durch das Handy leiden unsere Kreativität und Spontanität, suchen wir nach etwas, können wir unsere Wünsche einfach in das Gerät eintippen. Durch wenige Klicks werden unsere Bedürfnisse gestillt, es soll so komfortabel wie nur möglich sein. Nachrichten aller Nationen prasseln auf uns herein. Ohne überhaupt entscheiden zu können, wird uns tagtäglich, wenn nicht sogar stündlich suggeriert die Welt würde bald untergehen und die Menschheit sich von Tag zu Tag verschlechtern. Abgesehen von all diesen Bemerkungen, scheint das Schlimmste die sogenannte Kostenfalle zu sein: Die Kosten eines Smartphones steigen von Jahr zu Jahr. Neben den immensen Anschaffungskosten zahlt man noch dazu monatlich Verträge damit das Handy überhaupt benutzt werden kann. Kostenfreie Apps sind heutzutage ebenso eine Seltenheit, fast so als ob man für jeden Schritt, den man tätige zahlen müsse. Wir zahlen also für unseren Verlust an Realität, Authentizität und Sozialität. Heute weiß jeder der sich ein Handy zulegt, das seine eigenen Daten, nicht mehr seine sind. Datenklau gehört nun zur Normalität. Um zu profitieren, werden unsere Daten von vielen Datenbanken an Dritte weitergeleitet oder gar verkauft. Wir gehören nicht mehr uns. Unterstützt das die eigene Freiheit?
In der analogen Welt kann man ohne ein Handy leben, ob das gesellschaftlich akzeptiert wird, ist ein anderes Thema. Wer jedoch bewusst leben will, in der Gegenwart präsent sein will, könnte auf das Gerät verzichten oder seinen Konsum drastisch einschränken. Schließlich ging es dem Menschen schon vor Instagram und Facebook ziemlich gut.
Wir danken unseren Unterstützern
Mit Unterstützung folgender Wiener Bezirke:
Für Sponsoringanfragen wenden Sie sich bitte an Margit Riepl unter margit.riepl@gmx.at
Wenn Sie "Texte. Preis für junge Literatur" unterstützen möchten, spenden Sie bitte auf folgendes Konto:
Literarische Bühnen Wien, Erste Bank IBAN: AT402011182818710800, SWIFT: GIBAATWWXXX