Der Wunsch
Um sich als Jugendlicher Gedanken über seine Zukunft machen zu können, braucht man Zeit. Zeit, um vielleicht in sich zu gehen und zu hören: Was möchte ich überhaupt? Unabhängig von den Freunden, der Familie und dem Ort, an dem man später leben wird. Leider fehlt vielen diese Zeit und so versuchen sie im Strudel der To Do Listen einfach alles schnell abzuarbeiten, ohne zu merken, wie die Zeit vergeht. Auf einmal hat man alle seine Erledigungen hinter sich und steht vor dem riesengroßen, angsteinflößenden Fragezeichen, was die Zukunft bringen wird. Die Angst, auf einmal nichts mehr zu haben, ist wie eine riesengroße Schlucht in einem. Man kann ihr nicht entkommen, denn man bräuchte dafür Zeit. Zeit, um über sich, sein Leben und seine Zukunft nachdenken zu können. Während ich das schreibe, scheint es mir, als wäre es eine Ausrede, alles darauf zu schieben, dass man keine Zeit hat, aber wie sollte man gut in der Schule sein und trotzdem genaue Pläne für sein späteres Leben haben? Durch die prägende Zeit im Teenager- Alter entwickelt man sich zu jemandem der man in seiner Zukunft sein möchte. Aber was passiert mit den Träumen, die man früher hatte? Als man noch so vor Energie gesprüht hat und alles, aber auch wirklich alles erleben und sehen wollte. Zeiten, in denen man Prinzessin oder Meerjungfrau oder vielleicht Astronautin werden wollte. Werden diese Träume und Ziele von eintönigen Alltagserledigungen überschattet? Vergessen wir dadurch, was wir eigentlich wollten? Wollen wir diese Ziele und Träume denn überhaupt noch erreichen oder haben wir Angst herauszustechen? Denn in einer Zeit aufzuwachsen, in der es cool ist, wenn man seine Zukunft verbaut, indem man Wochenende für Wochenende fortgeht und jede mögliche Substanz zu sich nimmt, ist nicht einfach. Niemand möchte herausstechen, aber trotzdem individuell sein. Doch vielleicht, wenn man einmal in seinem Alltag seine Sorgen, Ängste und Unsicherheiten abwerfen kann, findet man die Energie, sich Gedanken über sich und nur sich selbst zu machen. Für diesen einen Moment darf man egoistisch sein. Darf man sich überlegen, was man selbst haben möchte, und kann daraus die Kraft ziehen, das zu erreichen, was man sich schon immer gewünscht hat. Vielleicht ist dieser Wunsch ganz tief in einem drinnen und es dauert, bis man ihn findet. Aber vielleicht ist er auch so logisch und präsent, dass man leicht nach ihm greifen kann. Niemand anderer muss diesen einen Wunsch verstehen oder nachvollziehen können. Denn er hat und wird immer nur eine Bedeutung für einen selbst haben. Dieser eine Wunsch sollte einen aus Zeiten holen, in denen man vor lauter Arbeit und Stress nicht mehr nach vorne weiß. Viele Leute haben mehrere Wünsche und behalten sie wie ein unsichtbares Bild immer vor sich. So wissen sie, worauf sie zuarbeiten und ob es ihnen eine Freude macht. Weil letztendlich haben wir nur die Zeit im Jetzt und wissen nicht, wann sie vorbei sein wird. Also sollten wir sie mit Freude und schönen Erinnerungen füllen.
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