Der zukünftige Zauberlehrling
Ich wollte schon immer Magier werden. Es ist mein größter Traum. Ihr fragt euch bestimmt warum? Also, alles begann am 18. 11. 1998. Ich erinnere mich noch, wie aufgeregt ich war. Ich bügelte meinen schicken Anzug und hängte ihn vor meinen Kleiderschrank, ein fescher Zylinder lag im Vorzimmer. Um 21 Uhr war ich schon im Bett, jedoch konnte ich aufgrund der enormen Freude nicht einschlafen. Ungeduldig wartete ich auf den Morgen. Als die Sonne aufging, war ich ganz zappelig und nervös. Ich konnte es einfach nicht fassen, dass ich zu einer der berühmtesten Shows eingeladen worden war. Ich meine ja, James Tymothie war einer der bekanntesten Zauberer und ich war nur eingeladen worden, da ich einen Magie-Wettbewerb in meiner Schule gewonnen hatte. Der Wecker klingelte um sechs Uhr, normalerweise würde jedes Kind sehr müde und unmotiviert sein, jedoch hatte ich so viel Energie, dass ich sogar dreimal einen Marathon hätte laufen können. Natürlich aß ich mein Frühstück mit meiner ganzen Familie. Meine Geschwister hatten einen normalen Schultag, für mich aber gab es eine Ausnahme. Meinen Anzug hatte ich bereits an und den Hut genauso. Schon um sechs Uhr dreißig verließen wir unsere Wohnung. Der Weg dauerte nämlich lange, deshalb fuhren wir mit dem Auto. Während der Fahrt übte ich meine Vorstellung. Das Interessante daran war, dass ich mich noch immer an meine Begrüßung erinnern kann, da ich sie mir so eingeprägt habe.
Um acht Uhr kamen wir an und sahen schon auf den ersten Blick das große Willkommensschild. Ich war so aufgeregt, dass ich meinen Puls in meinen Ohren hören konnte. Das Gebäude, in dem das Event stattfand, war riesig. Es war nicht das modernste, jedoch sah alles sauber und organisiert aus. Viele Erwachsene und Kinder in meinem Alter sammelten sich im Saal. Meine Mutter und ich bekamen zwei der besten Plätze, nämlich die vorderen. Ich hatte mich auf dieses Ereignis so gefreut und endlich trat es ein.
Langsam öffneten sich die Vorhänge und James Timothie hatte seinen dramatischen Auftritt, bei dem er uns alle auch begrüßte. Als er uns mit seinen Tricks verzauberte, hatten wir oft Blickkontakt. Was ich nie vergessen werde, ist, wie er ein Kärtchen mit meinem Namen aus seinem Zauberhut herauszog und dann auf mich zeigte. Heutzutage wundere ich mich noch immer, wie er das zustande gebracht hatte; als ich ihn nach der Show fragte, sagte er mir, dass es eine Illusion gewesen sei. Das ist einer der Gründe, warum ich Magier werden will. Natürlich, um zu zaubern und Tricks vorzuführen, jedoch aber auch, um den Unterschied von Realität und Illusion zu darzustellen. Er war ein Genie und ein Vorbild für viele Menschen, nicht nur für die, die an der Zauberei interessiert waren, sondern für alle, junge und alte. Aber bis ich so weise und talentiert werde wie er, wird viel Zeit vergehen, um dieses Ziel zu erreichen, jedoch werde ich alles geben, um meinen Traum zu erfüllen, nämlich ein Magier zu werden.
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