Die drei Geistern
Am Anfang gab es dich und dann den Himmel und Erden. Danach kamen die Geister. Drei kleine Geistern fliegen herum. Sie heißen Mut, Übermut und Unmut. Der Mut ist der jüngste und lauteste. Sein Wille ist eisern, sein Lächeln ansteckend. Seine Worte melodisch und seine Hand zum greifbar nahe, trotz der weiten Entfernung von Himmel und Erden. Er ist der erste der sich zur dir begibt. Ein warmer Lichtstrahl der deine Seele umgibt und dein Körper liebt.
Der Übermut ist groß und gefährlich. Groß weil es älter als der Mut ist, gefährlich weil es dich verletzt. Er ist aufdringlich und unaufhaltsam. Deine Worte erreichen ihn nicht. Er hat sich selbst entzogen, zerquetscht von Eifer, merkt er nicht, dass er dich erwürgt, dir kein Platz zum Atmen lässt. Seine helfenden Hände bringen dich zum Ende.
Der Unmut mag dich nicht, mag niemanden. Sie ist weder kalt noch warm, aber definitiv genervt. Alles in ihm schreit nach Enttäuschung, sei es du oder er. Auch er hat mal geholfen und vertraut, doch die Hilfe nicht gewollt, das Vertrauen längst fort, bleibt doch nur dessen Zorn. Eiskalt seine Blicke, belächelt er deine Bestimmung.
Der Mond geht auf und du bist schon drauf. Das Licht fast da, du lächelst auf.
«Am Ende waren wir alle Mal Mut, doch nicht alle bleiben Mut, manche werden zur Übermut, andere zur Unmut. Sei gewarnt, auch du wist mal zum Geist, unser neuer Mut. »
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